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Bei einer globalen Herzinsuffizienz sind beide Herzkammern zu stark erkrankt, um eine ausreichende Menge an Blut zu befördern. Das hat Auswirkungen auf den gesamten Körper: Neben einem Leistungsabfall entstehen häufig Wassereinlagerungen (Ödeme) und Atemprobleme. Wir zeigen Ihnen, an welchen Symptomen Sie eine globale Herzinsuffizienz (auch als biventrikuläre Herzinsuffizienz bezeichnet) noch erkennen und welche Ursachen zu der Erkrankung führen können. 

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Mann lehnt an einem Baum, da er an globaler Herzinsuffizienz leidet.
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Wer beim Spazierengehen schnell erschöpft ist, leidet unter Umständen an globaler Herzschwäche.

Wie entsteht eine globale Herzinsuffizienz?

Die Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, zeichnet sich durch eine verminderte Pumpkraft des Herzens aus. Das Herz ist ein kräftiger Muskel, der pro Tag bis zu 10.000 Liter Blut durch unseren Körper pumpt.1 Verschiedene Ursachen können dazu führen, dass das Organ nicht mehr seine volle Leistung erbringen kann. Häufig ist zunächst die linke Herzhälfte betroffen, Ärzte und Ärztinnen sprechen dann von der Linksherzinsuffizienz. 

Nicht selten breitet sich die Herzinsuffizienz auch auf die rechte Seite aus, sodass das ganze Herz in Mitleidenschaft gezogen wird. Demnach ist die globale Herzinsuffizienz eine gleichzeitige links- und rechtsseitige Herzschwäche.

Im Folgenden erläutern wir, welchen Weg das Blut durch ein gesundes Herz nimmt:

  • In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert und gelangt in den linken Vorhof und in die linke Herzkammer.
  • Von dort wird es mit großem Druck über die Arterien des Körpers bis in die kleinsten Gefäßverzweigungen transportiert.
  • Hat das Blut den aufgenommenen Sauerstoff abgegeben, gelangt es zurück in den rechten Vorhof des Herzens und in die rechte Herzkammer.
  • Aus der rechten Herzkammer fließt das sauerstoffarme Blut in die Lunge und wird dort mit Sauerstoff angereichert, um erneut auf die Reise durch den Körper zu gehen.
Grafische Darstellung des Blutkreislaufs

Informieren Sie sich in unserem Video über den Blutfluss im Herzen:

Herzinsuffizienz besser verstehen

Bei der globalen Herzinsuffizienz kann die linke Herzhälfte das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge nur unzureichend im Körper verteilen. Dies kann zwei Gründe haben: Entweder kann sich die erkrankte linke Herzhälfte nicht mehr wie gewohnt zusammenziehen und daher schlechter pumpen (systolische Herzinsuffizienz). Oder aber die linke Herzkammer ist versteift und nimmt dadurch weniger Blut auf (diastolische Herzinsuffizienz).

Zusätzlich arbeitet die rechte Herzhälfte nur noch eingeschränkt, sodass das sauerstoffarme Blut aus dem Körper nicht mehr in vollem Umfang zur Lunge transportiert wird.

Häufige Ursachen für eine Globalherzinsuffizienz sind koronare Herzkrankheiten, zum Beispiel ein Herzinfarkt. Auch Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder angeborene Herzfehlbildungen gehören zu den Auslösern.

Globale Herzinsuffizienz grafisch dargestellt.

Durch eine globale Herzinsuffizienz kann sich das Herz mit der Zeit krankhaft vergrößern.

Globale Herzinsuffizienz: Symptome im Überblick

Da Betroffene gleichzeitig an Linksherz- und Rechtsherzinsuffizienz leiden, treten die Beschwerden beider Unterformen auf. Zu Beginn fällt zum Beispiel häufig auf, dass es schneller zur Erschöpfung kommt: Immer wieder müssen Patienten und Patientinnen Pausen in den Alltag einbauen, etwa beim zügigen Gehen oder Treppensteigen. 

Weitere wichtige Symptome einer globalen Herzinsuffizienz sind:

  • Kurzatmigkeit und Atemnot, eventuell rasselnde Atemgeräusche (wie bei der linksseitigen Herzschwäche) sowie Husten
  • verminderte körperliche Belastbarkeit
  • geschwollene Knöchel, Fußrücken und Beine aufgrund von Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • gestaute und erweiterte Blutgefäße am Hals
  • plötzliche Gewichtszunahme (wie bei der rechtsseitigen Herzschwäche)
  • häufiges nächtliches Wasserlassen (Nykturie)
  • Herzrhythmusstörungen

Geschwollene Knöchel oder rasselnde Atemgeräusche weisen auf Wassereinlagerungen (Ödeme) im Körper hin. Sie gehören zu den Hauptsymptomen einer globalen Herzinsuffizienz. Ödeme entstehen dadurch, dass sich das Blut vor dem Herzen staut, weil es mit dem Rücktransport überfordert ist. Durch den zunehmenden Druck in den Blutgefäßen werden die flüssigen Bestandteile des Blutes ins umliegende Gewebe gepresst. In der Nacht wird ein Teil dieser Wassereinlagerungen aus dem Gewebe mobilisiert und über die Nieren ausgeschieden. Betroffene müssen deswegen häufig die Toilette aufsuchen.

Rückwärts- und Vorwärtsversagen bei der globalen Herzinsuffizienz

Um die Auswirkungen des Rückwärts- und Vorwärtsversagens ausreichend zu verstehen, müssen die Fließrichtungen des Blutes klar sein. Wie in der Grafik dargestellt, fließt

  1. sauerstoffreiches Blut von der Lunge in die linke Herzhälfte
  2. sauerstoffreiches Blut von der linken Herzhälfte in den Körper
  3. sauerstoffarmes Blut aus der unteren Körperhälfte in die rechte Herzhälfte
  4. sauerstoffarmes Blut aus der oberen Körperhälfte in die rechte Herzhälfte
  5. sauerstoffarmes Blut von der rechten Herzhälfte in die Lunge

Kommt es nun zu einer beidseitigen Pumpschwäche des Herzens, kann bei einer globalen Herzinsuffizienz sowohl ein Vorwärts- als auch ein Rückwärtsversagen entstehen:

  • Beim Rückwärtsversagen staut sich Blut in der Lunge oder in den Beinen, Füßen und Knöcheln, weil die Kraft des Herzens nicht ausreicht, das Blut zum Herzen zurück zu transportieren.
  • Beim Vorwärtsversagen kann das Herz durch die Pumpschwäche nicht mehr ausreichend Druck in den Arterien aufbauen. Als Folge wird weniger Blut vom Herzen in den Körper gepumpt. Die Sauerstoffversorgung der Organe und Muskeln ist dadurch vermindert.

Ein rückwärtsversagendes Herz zeichnet sich vor allem durch Wassereinlagerungen aus. In der Lunge können diese wiederum Atemnot auslösen. Das Vorwärtsversagen führt dazu, dass sich Betroffene schnell erschöpft und kurzatmig fühlen, da ihnen der nötige Sauerstoff für körperliche Belastungen fehlt.

Tipp: Falls Sie die Symptome einer globalen Herzinsuffizienz bei sich oder einem Angehörigen wahrnehmen, zögern Sie nicht, sich ärztliche Hilfe zu holen. Rechtzeitig behandelt, steigen die Chancen, die Symptome in den Griff zu bekommen.

Bei einer globalen Herzinsuffizienz kommt es zum Vorwärts- und Rückwärtsversagen des Herzens.

Die Pumpkraft des Herzens kann in zwei Richtungen geschwächt sein.

Häufigkeit der globalen Herzinsuffizienz

Unter welchen Voraussetzungen kommt es tatsächlich zu der beidseitigen, also biventrikulären Herzinsuffizienz?

  • Zu Beginn der Erkrankung bemerken viele Betroffene die Symptome kaum oder tun sie als normale Alterserscheinung ab. Das ist jedoch fatal, denn je länger eine Linksherzinsuffizienz unbehandelt bleibt, desto größer ist das Risiko, dass sich eine globale Form entwickelt. 
  • Ärzte und Ärztinnen haben verschiedene Risikofaktoren ausgemacht, die eine Herzschwäche verursachen oder verstärken können. Dazu gehören unter anderem Rauchen, ein übermäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht. Gelingt Patienten und Patientinnen eine gesunde Lebensführung nur eingeschränkt, verstärkt dies einen ungünstigen Krankheitsverlauf. 
  • Begleiterkrankungen wie Diabetes, Depressionen und Niereninsuffizienz fördern ebenfalls ein Voranschreiten der Herzinsuffizienz. 

Mit steigendem Alter nehmen die Fälle der Erkrankten mit Herzinsuffizienz zu. Sind von den 65- bis 69-Jährigen 6,9 Prozent betroffen, liegt die Rate bei den 80- bis 84-Jährigen schon bei 24,5 Prozent.2 Sowohl Männer als auch Frauen bekommen eine Herzschwäche, Frauen sind lediglich im Schnitt älter, wenn sie die Diagnose erhalten.3 

 

Was lässt sich gegen globale Herzinsuffizienz tun?

Zur Behandlung einer Globalherzinsuffizienz kommen Medikamente zum Einsatz, die unter anderem entwässern, den Blutdruck stabilisieren und Prozesse fördern, die sich schützend auf das Herz auswirken. Auch wenn sich die Symptome unter der Behandlung bessern, müssen die Medikamente wie verordnet eingenommen werden. Ansonsten droht eine Verschlechterung des Krankheitsverlaufs. Betroffene können durch Bewegung ihr Lebensgefühl verbessern und Symptome mildern. In welchem Umfang Sie aktiv werden dürfen, erfahren Sie in einem ärztlichen Gespräch. 

Quellen

1 Internisten im Netz: Aufbau und Funktion des Blutkreislaufs. URL: https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/herz-kreislauf/aufbau-funktion-des-blutkreislaufs/herz-blutgefaesse.html, zuletzt aufgerufen am 27.07.2023.
2Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): NVL Chronische Herzinsuffizienz, 3. Auflage. URL: https://www.leitlinien.de/themen/herzinsuffizienz/3-auflage, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
3 ebd.

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