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Bei einer Rechtsherzinsuffizienz weist die rechte Herzhälfte eine Pumpschwäche auf. Wenn die Lieblingsschuhe plötzlich nicht mehr passen, da Füße und Knöchel geschwollen sind, ist das ein erstes Symptom für eine rechtsseitige Herzschwäche. 
Was bei der Rechtsherzinsuffizienz im Körper passiert, welche Ursachen dahinterstecken können und wie eine Behandlung aussieht, lesen Sie jetzt.

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Geschwollene Knöchel – ein häufiges Symptom bei Rechtsherzinsuffizienz
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Schwere und geschwollene Knöchel treten häufig bei Rechtsherzinsuffizienz auf.

Wie entsteht Rechtsherzinsuffizienz? Ursachen und Hintergründe

Die Rechtsherzinsuffizienz greift die Funktion der rechten Herzhälfte an. Sie ist für den Transport des sauerstoffarmen Blutes zur Lunge zuständig. Normalerweise arbeitet die rechte Herzhälfte folgendermaßen:

  1. Sauerstoffarmes Blut aus der oberen und unteren Körperhälfte strömt in den rechten Vorhof.
  2. Vom rechten Vorhof gelangt das Blut in die rechte Herzkammer.
  3. Aus der rechten Herzkammer fließt das verbrauchte Blut in die Lunge und wird dort mit Sauerstoff angereichert. Dies bezeichnet man als „kleinen Blutkreislauf“.
Grafische Darstellung des Blutkreislaufs

Bei der Rechtsherzinsuffizienz kann das sauerstoffarme Blut nicht mehr richtig zur Lunge transportiert werden.

Was passiert nun, wenn die rechte Herzhälfte geschwächt ist?

Das ist einfach erklärt: Bei einer Rechtsherzinsuffizienz strömt mehr Blut aus dem Körperkreislauf nach, als die beeinträchtigte, rechte Herzkammer zur Lunge weitertransportieren kann. Es kommt zu einem Rückstau des verbrauchten Blutes vor dem rechten Vorhof, der am Hals sichtbar wird, aber auch bis in die Beine reichen kann. Zudem kann sich der Druck in den Venen so stark erhöhen, dass die flüssigen Bestandteile des Blutes in das umliegende Gewebe gepresst werden. So entstehen Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Füßen, im Bauchraum oder an anderen Körperstellen. Betroffene leiden daher an geschwollenen Beinen und verdickten Adern

Tipp: Mithilfe unseres Info-Materials können Sie sich noch genauer über den Blutfluss im Herzen und die Rechtsherzinsuffizienz informieren.

Isolierte Rechtsherzinsuffizienz

Wenn nur die rechte Herzhälfte von einer Herzschwäche betroffen ist, während die linke normal arbeitet, sprechen Fachleute von einer isolierten Herzinsuffizienz. Häufig führt eine chronische Lungenerkrankung wie zum Beispiel COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) dazu. Die rechte Herzkammer verdickt, da sie ständig gegen einen erhöhten Widerstand im Lungenkreislauf arbeiten muss. Es bildet sich ein Lungenherz, das Cor pulmonale. Bei der Behandlung steht die auslösende Lungenkrankheit im Vordergrund. 

Die Ursachen für eine Rechtsherzinsuffizienz sind vielfältig. Dazu gehören:

Oftmals entsteht die Rechtsherzschwäche aber als Folge einer Linksherzinsuffizienz. Bei dieser Form der Herzschwäche ist die Pumpleistung des linken Herzmuskels eingeschränkt. Das führt vor allem zu einem Blutstau in der Lunge, kann aber fortgeschritten auch bis zur rechten Herzhälfte zurückreichen. Wenn beide Herzhälften von der Krankheit betroffen sind, nennen Mediziner und Medizinerinnen das eine globale Herzinsuffizienz.

Symptome der Rechtsherzinsuffizienz

Handelt es sich um die chronische Verlaufsform, können die Beschwerden einer Herzinsuffizienz rechts über längere Zeit unbemerkt bleiben – im Verlauf werden sie jedoch intensiver und deutlich spürbar. Bei einem akuten Verlauf treten sie innerhalb kurzer Zeit auf. In beiden Fällen muss schnellstmöglich behandelt werden. Zu den häufigen Symptomen einer Rechtsherzinsuffizienz zählen.

  • geschwollene Knöchel, Fußrücken und Beine 
  • schnelle Gewichtszunahme
  • gestaute und erweiterte Blutgefäße am Hals
  • häufiges nächtliches Wasserlassen
  • Verdauungsstörungen oder Appetitlosigkeit
  • bläuliche Verfärbung der Haut (Zyanose)

Eine schnelle Gewichtszunahme sowie geschwollene Knöchel und Füße deuten auf Wasseransammlungen im Gewebe hin. Wenn Sie mit dem Finger an die verdickte Stelle drücken, bleibt eine Delle zurück, die über mehrere Minuten hinweg bestehen kann. Weitere wichtige Symptome der Rechtsherzinsuffizienz lesen Sie im Folgenden.

Schematische Darstellung der Rechtsherzinsuffizienz: Wasser tritt aufgrund von gestautem Blut aus.

Durch den Rückstau des Blutes entstehen Wasseransammlungen in Organen und Geweben.

Ödeme als Symptom einer Rechtsherzinsuffizienz

Ödeme entstehen, wenn der Druck in den Blutgefäßen so groß ist, dass Flüssigkeit aus dem Blut ins umliegende Gewebe austritt. Diese Flüssigkeit sammelt sich an, was die entsprechenden Körperstellen anschwellen lässt. Bei der Rechtsherzinsuffizienz bilden sich Ödeme vornehmlich beidseitig an Füßen und Beinen. Die Schwellungen fallen zwar auf, sind aber nicht schmerzhaft. Eventuell macht sich ein Spannungsgefühl bemerkbar. Betroffene bemerken Ödeme zum Beispiel dann, wenn Schuhe nicht mehr passen oder Strümpfe deutliche Abdrücke hinterlassen. 

Gut zu wissen

Ödeme an sich können ohne Folgen wieder verschwinden. Wenn sie aber längere Zeit anhalten, kann es zu Gewebeschäden kommen. Stellen Sie vermehrt geschwollene Knöchel oder Füße bei sich fest, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen! Eine Herzschwäche ist eine schwere Erkrankung, die medizinisch behandelt werden muss.

Vorsicht: Auch eine Thrombose (Blutgerinnsel) kann eine Schwellung im Bein verursachen – jedoch bleibt sie einseitig. Weitere Symptome dafür können stärker hervortretende Venen, Druckschmerz an der Innenseite des Fußes sowie an der Wade sein.1 Eine Thrombose muss unverzüglich ärztlich behandelt werden.

Nykturie: Nächtliches Wasserlassen durch Rechtsherzinsuffizienz

Wenn nachts die Blase drückt und wiederholt der Gang zur Toilette notwendig wird, sprechen Fachleute von Nykturie. Wie hängt das mit Rechtsherzinsuffizienz zusammen? Tagsüber, im Sitzen, Stehen und beim Laufen, ist das Herz zu schwach, gegen die Schwerkraft das Blut durch den Körper zu pumpen. Wasser lagert sich in den Beinen ein. Nachts jedoch, im Liegen, hat es das Herz leichter: Es kann besser arbeiten, sodass der Blutkreislauf in Gang kommt. Überschüssiges Wasser gelangt in das Blut zurück und wird über die Niere ausgeschieden. Daher sammelt sich in der Blase immer wieder Urin an. 

Gestaute Blutgefäße

Da sich das Blut vor dem Herzen zurückstaut, schwellen häufig bestimmte Blutgefäße an. Neben der Halsschlagader können auch Gefäße von Organen betroffen sein, etwa die der Leber, des Magens oder der Nieren. Das wiederum führt dazu, dass sich die betroffenen Organe vergrößern. Ärzte und Ärztinnen sprechen von Stauungsleber beziehungsweise Stauungsnieren. Eine Stauungsgastritis entsteht, wenn sich die Magenschleimhaut aufgrund der gestauten Magenvene entzündet. Symptome dafür sind Völlegefühl, Appetitlosigkeit und Magenschmerzen. 

Aszites bei Rechtsherzinsuffizienz

Eine weitere Folge der gestauten Gefäße bei Rechtsherzschwäche ist der sogenannte Aszites (Bauchwassersucht). Dabei handelt es sich um die Ansammlung von Wasser in der Bauchhöhle, meist in Kombination mit einer Stauungsleber. Durch das Wasser nimmt der Bauchumfang zu, der Bauch wölbt sich regelrecht vor. 

Was sind die Folgekrankheiten bei der Rechtsherzinsuffizienz?

Die Rechtsherzinsuffizienz bringt, vor allem wenn sie unbehandelt bleibt, Folgen mit sich. Die Lebensqualität sinkt rasch, da die Leistungsfähigkeit deutlich abnimmt. Auch die Haut kann in Mitleidenschaft gezogen werden: Es bilden sich offene Hautstellen (Ekzeme), die schlecht verheilen. Eine Lungenembolie, bei der es zu einem Verschluss der Blutgefäße in der Lunge kommt, ist möglich. Schließlich kann auch das Herz irgendwann seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen. Betroffene benötigen dann einen Herzschrittmacher oder sogar ein Spenderherz. 

Damit es nicht so weit kommt, gibt es eine große Bandbreite an Behandlungsmöglichkeiten. Welche davon zum Einsatz kommen, entscheidet der Arzt oder die Ärztin. 

Behandlung der Rechtsherzinsuffizien

Wie eine Herzinsuffizienz behandelt wird, liegt unter anderem daran, welche Ursachen sie hat. Hat der Herzmuskel an Pumpkraft verloren, sprechen Fachleute von einer systolischen Herzinsuffizienz. Bei der Therapie kommen Medikamente zum Einsatz, die

In manchen Fällen muss operiert werden. 

Zusätzlich können Betroffene selbst etwas für den positiven Verlauf der Rechtsherzinsuffizienz tun. Dafür ist ein gesunder Lebensstil essenziell. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, wie viel sie täglich trinken dürfen. Durch die Neigung des Körpers, vermehrt Wasser einzulagern, sollte die maximale Trinkmenge am Tag nicht zu groß sein. Achten Sie darauf, hauptsächlich frisches Obst und Gemüse zu essen und Salz äußerst sparsam zu verwenden. Schließlich erhöht regelmäßige Bewegung Ihre Fitness und stärkt das Herz. Fragen Sie aber auch hierzu Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, welches Ausmaß für Sie infrage kommt. 

Wichtig: Die Therapietreue (Compliance)

Damit die Behandlung optimal wirken kann, müssen Patienten und Patientinnen die verschriebenen Medikamente regelmäßig einnehmen. Das gilt auch dann, wenn sich die Symptome deutlich bessern. Zudem sollten sie die Kontrolltermine wahrnehmen. 

 

Wann sprechen Fachleute von einer primären Rechtsherzinsuffizienz?

Bei der primären Rechtsherzinsuffizienz ist die Erkrankung eigenständig aufgetreten, ohne dass es eine Vorerkrankung gab. Ursache kann zum Beispiel eine genetische Veranlagung sein. 

Was ist eine sekundäre Rechtsherzinsuffizienz?

Hier gibt es eine Vorerkrankung, aus der sich die Herzinsuffizienz entwickelt hat, wie eine Herzmuskelentzündung. 

Was sind Risikofaktoren für die Rechtsherzinsuffizienz?

Vor allem Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten, Diabetes, Rauchen und ein hoher Alkoholkonsum erhöhen das Risiko, zu erkranken. Auch Übergewicht und ein inaktiver Lebensstil gehören dazu.2

Ab welchem Alter kommt die Rechtsherzinsuffizienz vor?

Männer erhalten die Diagnose Herzschwäche mit einem Durchschnittsalter von fast 74 Jahren, Frauen mit 80 Jahren.3 Damit betrifft die Erkrankung vor allem ältere Menschen. 

Quellen

1 Internisten im Netz: Venenthrombose: Erste Anzeichen & Symptome. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/erste-anzeichen-und-symptome.html, zuletzt aufgerufen am 27.07.2023.
2 Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): NVL Chronische Herzinsuffizienz, 3. Auflage. URL: https://www.leitlinien.de/themen/herzinsuffizienz/3-auflage, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
3 ebd. S. 14.

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