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Ein Herzinfarkt ist auch bekannt als Myokardinfarkt und gilt als akute Komplikation der koronaren Herzkrankheit (KHK), einer Verengung der Herz-Blutgefäße.1 Damit der lebenswichtige Herzmuskel kontinuierlich arbeiten kann, braucht er Sauerstoff, den der Körper über das Blut transportiert. Ist der Blutfluss unterbrochen, gelangt kein Sauerstoff zum Herzen. Die Folge ist ein Herzinfarkt. Wie kommt es dazu und auf welche Anzeichen sollten Sie achten? Wir nehmen den Myokardinfarkt ins Visier und erklären Ihnen den Zusammenhang mit der Herzinsuffizienz.

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Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen können zum Herzinfarkt (Myokardinfarkt) führen.
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Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen können zum Myorkardinfarkt führen.

Zusammengefasst:

  • Lagern sich sogenannte Plaques (Ablagerungen) in Herzkranzarterien ab, können diese verstopfen. Folglich gelangt kein Blut mehr durch das Gefäß und somit kein Sauerstoff mehr zum Herzen. In diesem Fall sprechen Fachleute von einem Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt. 
  • Je nachdem, welcher Teil des Herzmuskels unterversorgt ist, lässt sich ein Herzinfarkt unterschiedlichen Formen zuordnen. 
  • Risikofaktoren, die zu einem Myokardinfarkt beitragen, sind einerseits ein ungesunder Lebensstil, andererseits eine genetische Veranlagung
  • Welche Symptome sich bei einem Herzinfarkt zeigen, ist unter anderem abhängig von der Form des Infarkts, aber auch vom Geschlecht. Manche Betroffene erleiden einen stummen Herzinfarkt, bei dem sich keinerlei Anzeichen äußern. 
  • Bei der Behandlung ist es essenziell, das verschlossene Gefäß schnellstmöglich wieder zu öffnen. Mediziner und Medizinerinnen setzen in der Regel Stents ein, die als gitterförmiges Metallgeflecht den Innendurchmesser der betroffenen Verengung der Herzkranzarterie dauerhaft aufdehnen. So wird der Blutfluss wiederhergestellt und aufrechterhalten. 
  • Eine Herzinsuffizienz beruht meist auf der gleichen Ursache wie ein Infarkt. Sie gilt aber auch als Folgeerkrankung. 

Was ist ein Herzinfarkt?

Das Herz unterteilt sich in zwei Hälften, die durch die Herzscheidewand getrennt sind. Die linke Herzkammer ist dafür zuständig, sauerstoffreiches Blut in den Körperkreislauf zu pumpen. Seinen Weg zurück findet das Blut über die rechte Herzkammer, die es wiederum in die Lunge leitet. Hier nimmt es Sauerstoff auf, um daraufhin erneut in den Kreislauf zu gelangen. Um für diesen Prozess ausreichend Energie zur Verfügung zu haben, versorgen zwei Herzkranzarterien den Herzmuskel mit Sauerstoff.

Verstopft eines dieser Gefäße, kann ein Teil des Herzens nicht mehr mit Sauerstoff beliefert werden – es kommt zu einem Herzinfarkt. Der Myokardinfarkt ist ein akuter Notfall und erfordert schnelles Handeln. Je länger das betroffene Muskelgewebe ohne Nährstoffe und Sauerstoff auskommen muss, desto größer ist der Bereich, der abstirbt oder dauerhaften Schaden nimmt. Abhängig davon sind unterschiedlich schwere Folgen bis hin zum Tod möglich. Zögern Sie also bei einem Verdacht auf keinen Fall und setzen Sie sofort einen Notruf ab.

Formen eines Myokardinfarkts

Ein Herzinfarkt lässt sich verschiedenen Formen zuordnen. Zum einen unterscheiden Mediziner anhand der betroffenen Herzhälfte darüber, ob es sich um einen Rechtsherz- oder einen Linksherzinfarkt handelt. Zum anderen bietet die Lokalisation des Myokardinfarkts Informationen über die Art des Vorfalls.

Je nachdem, welche Arterie betroffen ist, lässt sich ein Infarkt definieren:2

  • Vorderwandinfarkt
  • Hinterwandinfarkt
  • Seitenwandinfarkt

Im Gegensatz zum Seiten- und Vorderwandinfarkt bleiben Hinterwandinfarkte häufig unbemerkt, da es sich bei ihnen oftmals um stumme Infarkte handelt, die keine oder nur leichte Symptome zeigen.3

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für einen Herzinfarkt?

Einem Herzinfarkt geht in vielen Fällen die sogenannte koronare Herzkrankheit (KHK) voraus. Bei dieser Erkrankung kommt es aufgrund von Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) zu Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen – sogenannten Plaques. Ursächlich hierfür sind unter anderem verschiedene schädliche Faktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, Bluthochdruck und Fehlernährung. Diese Faktoren greifen die Gefäßinnenwand an, weshalb sich folglich Narben und Verkalkungen bilden, die das Blutgefäß weniger elastisch werden lassen und den Innendurchmesser verringern.

In manchen Fällen reißt die Plaqueschicht leicht ein. Der körpereigene Schutzmechanismus lässt daraufhin an dieser Stelle Blutplättchen verklumpen, um sie vermeintlich zu reparieren. Die Verklumpungen verursachen einen Thrombus, auch als Blutgerinnsel bekannt, der das Gefäß vollends verschließen kann. 

Einige Risikofaktoren geben Aufschluss darüber, inwieweit Sie gefährdet sind, einen Herzinfarkt zu erleiden. Zum einen gibt es Punkte, die nicht veränderbar sind. Dazu zählen

  • das Lebensalter,
  • das Geschlecht
  • mögliche Vorbelastungen wie vergangene Herzinfarkte bei Familienangehörigen:3

Zum anderen zählen zu den Faktoren ungesunde Gewohnheiten, die sich vermeiden lassen4

  • Rauchen, auch passiv
  • unzureichende Bewegung
  • Übergewicht
  • ungesunde Ernährung

Daraus können Erkrankungen wie Diabetes, hohe Blutfettwerte und Bluthochdruck resultieren, die wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass es zu einem Myokardinfarkt kommt.

Vorboten: Welche Anzeichen deuten auf einen Herzinfarkt hin?

Da einem Myokardinfarkt in der Regel die koronare Herzkrankheit vorangeht, gelten die Symptome der Erkrankung auch als Vorboten. Zeigt sich die Krankheit beispielsweise in Form von Brustschmerzen oder Atemnot in Belastungssituationen, kann dies ein Anzeichen für einen bevorstehenden Herzinfarkt sein.6

Symptome eines Herzinfarkts: Unterschiede bei Mann und Frau

Das Geschlecht kann unter anderem beeinflussen, welche Symptome sich bei einem Herzinfarkt zeigen. So klagen Frauen im Vergleich zu Männern häufiger über unspezifische Beschwerden wie Erbrechen, Übelkeit und Kurzatmigkeit.7 Zögern Sie bei einem Verdacht – wenn auch mit untypischer Symptomatik – nicht, einen Arzt oder eine Ärztin zu verständigen. 

Auch ungeachtet des Geschlechts kann sich ein Myokardinfarkt durch verschiedene Symptome äußern. Dabei unterscheiden sich vor allem die Anzeichen eines Vorder- und eines Hinterwandinfarkts. 

Ein Vorderwandinfarkt geht meist mit

  • Brustschmerzen, die bis in den linken Arm, den Hals und den Kiefer ausstrahlen können,
  • Angstschweiß,
  • Zittern sowie
  • Übelkeit einher.

Bei einem Hinterwandinfarkt hingegen klagen Patienten und Patientinnen häufig über Schmerzen im Bauch und im Rücken

Bei 15 bis 20 Prozent der Betroffenen handelt es sich um einen stummen Herzinfarkt, der ebenso als stiller Herzinfarkt bekannt ist. Hierbei zeigen sich keine oder lediglich leichte Symptome. Dies kommt vor allem bei Personen mit Diabetes und älteren Menschen vor.8 Mediziner und Medizinerinnen erkennen diese Form von Herzinfarkt meist erst bei routinemäßigen Elektrokardiogramm-Untersuchungen (EKG). Zeigen sich Symptome wie Abgeschlagenheit, Schwindel oder leichte Brustschmerzen, ist ein Arztbesuch auf jeden Fall ratsam. 

Behandlung eines Herzinfarkts: Erste-Hilfe-Maßnahmen und operative Eingriffe?

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde, denn je länger der betroffene Bereich des Herzmuskels ohne Sauerstoff bleibt, desto gravierender sind die Folgen. Anwesende müssen Erste Hilfe leisten, bis der Notarzt oder die Notärztin eintrifft. 

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Herzinfarkt

Ist die Person bei Bewusstsein, sollten sie nicht liegen, sondern aufrecht sitzen. Öffnen Sie anliegende Kleidung wie Krawatten oder Gürtel und beruhigen Sie die Person. Kommt es zu einem Kreislaufstillstand, müssen Sie den Patienten oder die Patientin umgehend hinlegen und mit einer Herzdruckmassage sowie Beatmung beginnen. 

Befindet sich die Person dann in ärztlicher Behandlung, wird das verschlossene Gefäß schnellstmöglich wieder geöffnet. Dafür erhalten Betroffene zum einen blutverdünnende Mittel, um dem Blut den Weg durch das Blutgefäß zu erleichtern. Zum anderen setzen Ärzte und Ärztinnen im Krankenhaus einen sogenannten Stent ein. Dabei handelt es sich um ein gitterförmiges Metallgeflecht, das als Ballonkatheter in die entsprechende Arterie eingeführt wird. Mediziner und Medizinerinnen dehnen es an der betroffenen Stelle auf und fixieren es, sodass das Blut wieder fließen kann. 

Remodeling nach einem Herzinfarkt

Neben der ärztlichen Behandlung setzt auch ein körpereigener Prozess ein. Bei und nach einem Herzinfarkt finden verschiedene komplexe Umbauprozesse am Herzen statt, auch bekannt als kardiales beziehungsweise ventrikuläres Remodeling: Der Körper versucht, den Herzmuskel zu reparieren. Dabei entsteht allerdings Narbengewebe, wodurch sich auch Form, Größe und Dehnbarkeit der Herzkammer ändern. Dies kann sich negativ auf die Pumpleistung des Herzens auswirken. 

Ebenso gilt die Bildung von Narbengewebe als Risiko für eine verminderte Pumpleistung des Herzens: So kann durch einen Herzinfarkt, der große Teile des Herzmuskels betrifft, auch eine akute Herzinsuffizienz ausgelöst werden. Sind nur kleine Teile des Herzmuskels von dem Herzinfarkt betroffen, kommt es meist zu keiner Einschränkung der Herzleistung.

Zusammenhang zwischen einem Herzinfarkt und Herzinsuffizienz

Was haben Herzinfarkt und Herzinsuffizienz miteinander zu tun? Ein Infarkt und eine Herzinsuffizienz beruhen oft auf ähnlichen Ursachen und Risikofaktoren. Beiden Erkrankungen geht in vielen Fällen die koronare Herzkrankheit (KHK) voraus. Wenn die KHK länger besteht, wird der Herzmuskel geschädigt und die Pumpleistung des Herzens lässt nach – eine Herzinsuffizienz entsteht.

Nicht nur eine KHK, sondern auch ein Herzinfarkt zieht häufig eine Herzinsuffizienz nach sich. Je nachdem wie stark das Herz geschädigt wurde, ist die Pumpleistung des Muskels beeinträchtigt, sodass eine chronische Herzinsuffizienz bestehen bleiben kann.

Quellen

1 Robert Koch-Institut: Prävalenz der koronaren Herzerkrankung. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/Geda09/koronare_herzerkrankung.pdf?__blob=publicationFile, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
2 Lüscher, Thomas; Steffel, Jan: Herz-Kreislauf. Heidelberg: Springer-Verlag 2014. S. 70.
3 DFV Deutsche Familienversicherung AG: Herzinfarkt (Myokardinfarkt) - Ursachen, Symptome und Therapie. URL: https://www.deutsche-familienversicherung.de/ratgeber/artikel/herzinfarkt-myokardinfarkt-ursachen-symptome-und-therapie/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
4 Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Ursachen & Risikofaktoren eines Herzinfarkts. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/herzinfarkt/ursachen-risikofaktoren.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
5 Ebd.
6 Ebd.
7 Deutsche Herzstiftung e. V.: Herzinfarkt: Was müssen Frauen wissen? URL: https://www.herzstiftung.de/Herzinfarkt-bei-Frauen.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
8 Lüscher, Thomas; Steffel, Jan: Herz-Kreislauf. Heidelberg: Springer-Verlag 2014. S. 70.

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