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Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer chronischen Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt. Wie kommt es dazu?
Bei dieser Erkrankung ist die Funktion des Herzens eingeschränkt. Es kann an einer verminderten Pumpleistung liegen oder an einer gestörten Erschlaffung in der sogenannten Füllungsphase.

Zur Erklärung: Wir bezeichnen diese Phase auch als Diastole. Sauerstoffreiches Blut aus den Lungenvenen fließt in den linken Vorhof. Unter Belastung kann das Herz entweder nicht mehr genug Blut auswerfen oder sich nicht mehr ausreichend mit Blut füllen. Das führt zu einem Sauerstoff- und Nährstoffmangel.

Foto von Professor Michael Böhm, Direktor der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum des Saarlandes

Professor Michael Böhm

Bei welchen Symptomen sollte man zum Arzt gehen?
Betroffene sind deutlich weniger belastbar. Wer beispielsweise beim Treppensteigen unter Atemnot leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Ursache der Atemnot ist die verminderte Herzauswurfleistung, die dazu führt, dass sich das Blut zurück in die Lunge staut. Typisch für eine Herzmuskelschwäche ist außerdem eine Überwässerung, weil die Nieren nicht mehr richtig arbeiten. Es kommt zu Schwellungen der Beine oder auch Wasseransammlung in der Lunge. Viele Patienten können auch nicht mehr flach im Bett liegen, weil ihnen die Luft wegbleibt. Bei all diesen Symptomen ist es ratsam, ganz schnell zu einem Kardiologen zu gehen.

Wer ist von einer chronischen Herzinsuffizienz am häufigsten betroffen?
Betroffen sein können alle Altersgruppen, am häufigsten tritt die Erkrankung allerdings bei älteren Menschen auf. Schuld ist meist eine Versteifung der Herzkammer, die schließlich zu der Füllungs- oder Erschlaffungsstörung führt. Wir bezeichnen das als diastolische Herzinsuffizienz. Zu den Risikogruppen gehören vor allem Menschen, die schon lange unter nicht erkanntem oder schlecht eingestelltem Bluthochdruck leiden. Außerdem Patienten, die schon mal einen Herzinfarkt hatten sowie die vielen Menschen, die unter Diabetes vom Typ II leiden. Regelmäßig untersuchen lassen sollten sich aber auch Personen, in deren Familie gehäuft eine Herzschwäche vorkommt.

Gibt es Möglichkeiten, sich selbst zu schützen?
Der beste Schutz ist natürlich die Verhinderung der Risikofaktoren. Ganz besonders wichtig ist ein richtig eingestellter Blutdruck. Das Problem hier: viele Menschen wissen gar nicht, dass sie unter zu hohem Bluthochdruck leiden. Jeder sollte seinen Blutdruck deshalb regelmäßig messen lassen oder selbst messen. Am besten verhindern lässt sich eine Erkrankung der Herzkranzgefäße und die damit einhergehenden Probleme, wie etwa ein Herzinfarkt durch gute Blutfettwerte. Mit anderen Worten: man sollte auf sein Gewicht achten und sich ausgewogenen ernähren. Gefährlich auch die falsche Freundin Zigarette. Wer noch raucht, sollte alles tun, um davon wegzukommen. Sehr zu empfehlen ist regelmäßige körperliche und sportliche Betätigung. Sie kann nicht nur zu hohen Blutdruck vorbeugen, sie hilft auch dabei zu hohen Blutdruck wieder zu senken.

Ab wann sind Medikamente nötig und was bewirken diese im Körper?
Bei einer Herzinsuffizienz führt der Körper selbst Gegenmaßnahmen durch, indem er vermehrt Stresshormone ausschüttet. Bei diesen Hormonen handelt es sich um Katecholamine, die zu einer Aktivierung der so genannten Renin-Angiotensinsysteme führen. Bei längerfristiger Aktivierung dieser Systeme kommt es zu einer direkten Herzschädigung durch die freigesetzten Stresshormone. Die medikamentöse Therapie zielt deshalb darauf ab, die nachteiligen Wirkungen der Hormone zu hemmen. Zu den bisher eingesetzten Substanzen gehören ACE-Hemmstoffe, Angiotensin – Rezeptorblocker und Betablocker sowie Hemmstoffe des Hormons Aldosteron.

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