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Rund zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an COPD.1 Damit sind mehr Menschen von der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung betroffen als von Asthma, Lungenentzündung und Lungenkrebs zusammen.1 Bei circa einem Drittel der COPD-Betroffenen liegt gleichzeitig eine Herzinsuffizienz vor.2 Erfahren Sie hier alles über die Erkrankung.

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Frau hustet und hält sich die Hand auf die Brust, da sie durch COPD Probleme beim Atmen hat.
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Die Lungenkrankheit COPD ist auch als Raucherlunge bekannt.

COPD: Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

COPD steht für Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Der Begriff wird im Deutschen hauptsächlich für zwei chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen verwendet:3

  • chronisch-obstruktive Bronchitis (COB)
  • Lungenemphysem (zu hoher Luftgehalt in der Lunge, zerstörtes Lungengewebe)

Im Volksmund ist die Lungenkrankheit COPD auch als Raucherlunge bekannt. Chronische Krankheiten sind andauernde Erkrankungen, die sich mit der Zeit (oft schleichend und lange unauffällig) entwickeln. Obstruktiv bedeutet verschließend oder verengend.

COPD stellt eine chronische Erkrankung dar, die im Laufe der Zeit zur Verengung der Atemwege führt. Dadurch ist der Luftstrom (hauptsächlich beim Ausatmen) behindert und die Atmung beeinträchtigt. Mediziner und Medizinerinnen teilen die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung in vier Stadien ein.4 Das erfolgt in Prozentangaben abhängig vom Sollwert der Lungenfunktion:

  • leicht (GOLD I): mehr als 80 Prozent
  • mittelgradig (GOLD II): zwischen 80 und 50 Prozent
  • schwer (GOLD III): zwischen 50 und 30 Prozent
  • sehr schwer (GOLD IV): weniger als 30 Prozent

Den jeweiligen Sollwert der Lungenfunktion bestimmen Ärzte und Ärztinnen mit Berücksichtigung des Alters, des Geschlechts und der Größe des Patienten oder der Patientin.
Mittlerweile gilt die COPD als systemische Erkrankung, da sie insbesondere im schwereren Stadium den gesamten Organismus betrifft. Oft liegen Begleiterkrankungen wie etwa eine Herzinsuffizienz vor.

Welche Ursachen hat die COPD?

 

Während bei einigen systemischen Erkrankungen die Ursachen unbekannt sind, ist es bei der COPD verhältnismäßig eindeutig: In Deutschland sind rund 90 Prozent der COPD-Fälle durch Rauchen verursacht.5

Rauchen steht an erster Stelle

Zigarettenkonsum gilt als eine der Hauptursachen für COPD und schadet der Lunge auf verschiedene Weise:3

Verunreinigung der Lunge: Im Zigarettenrauch befinden sich Unmengen kleinster Partikel, die beim Rauchen in die Lunge gelangen und sich auf den Schleimhäuten anlagern.

  • Lähmung und Zerstörung der Flimmerhärchen: Sie können die Schadstoffe in der Lunge nicht mehr zuverlässig abtransportieren. DerRaucherhusten, mit dem der Körper durch vermehrte Schleimproduktion und heftiges Husten versucht, die Lunge so gut wie möglich zu reinigen, ist die Folge.
  • Behinderung der Sauerstoffaufnahme in den Lungenbläschen: Das enthaltene Nikotin hemmt die Aufnahme von Sauerstoff. Betroffene verspüren Kurzatmigkeit oder Atemnot.
  • Reizung der Bronchien: Nikotin verursacht außerdem eine Überempfindlichkeit der Bronchien, was wiederum häufiger zu Entzündungen der Atemwege führt.

Im Vergleich zu Menschen, die nicht rauchen, haben Raucher und Raucherinnen ein 13-mal höheres Risiko, eine COPD zu entwickeln.6
Für sie steigt das Risiko  in Abhängigkeit von der konsumierten Menge an Nikotin mit jedem Jahr.

Problematisch ist es, wenn Menschen bereits im Jugendalter regelmäßig rauchen: Abgesehen von den lungenschädigenden Stoffen behindert Rauchen ein gesundes Lungenwachstum. Das sorgt auch bei Kindern, die im familiären Umfeld regelmäßig Rauch ausgesetzt sind (Passivrauchen), für häufigere Atemwegsinfektionen und ein höheres Risiko, später an COPD zu erkranken.6

Weitere Auslöser der COPD

Neben aktivem und passivem Rauchen ist bei COPD in seltenen Fällen eine genetische Veranlagung möglich: Ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, der familiär gehäuft auftritt, kann ebenfalls ursächlich für eine COPD sein. Das in der Leber hergestellte Enzym übernimmt wichtige Funktionen und schützt die Lunge vor einem Protein, das gesunde Lungenzellen angreift. Auch wenn Menschen regelmäßig großen Mengen Feinstaub und anderen Kleinstpartikeln ausgesetzt sind, beispielsweise im Bergbau, kann sich eine COPD entwickeln.

Symptome: Wie zeigt sich eine COPD?

Die COPD entwickelt sich schleichend und lange unauffällig.7 Teilweise dauert es Jahrzehnte, bis die Betroffenen erste Einschränkungen ihrer Lungenfunktion bemerken.
Oft macht sich eine COPD erst im höheren Alter bemerkbar, wenn die Atemwege so weit verengt sind, dass die eingeatmete Sauerstoffmenge nicht mehr ausreicht. Häufig fällt das den Betroffenen in gewohnten alltäglichen Situationen auf: Beim Treppensteigen müssen sie eine Pause einlegen oder sie können sich beim Spazierengehen nicht mehr gleichzeitig unterhalten. Viele Patienten und Patientinnen vermuten dann fälschlicherweise zunächst das fortschreitende Alter als Grund.

Entscheidend ist, eine sich entwickelnde COPD frühzeitig zu entdecken. Insbesondere Menschen, die regelmäßig rauchen, sollten auf folgende Symptome achten:

  • Raucherhusten mit Auswurf: Durch die starke Reizung der Bronchien und Verunreinigung der Lunge kommt es zu vermehrter Schleimproduktion und starkem Husten. Dauert dieser länger als acht Wochen an, sollten Sie ihn ärztlich abklären lassen.7
  • häufige Atemwegsinfekte: Sie sind bedingt durch die starke Reizung und Empfindlichkeit der Schleimhäute in den Bronchien.
  • Kurzatmigkeit und Atemnot bei Belastung, Atemgeräusche und Engegefühl in der Brust deuten auf eine Verengung der Bronchien hin.
Mann sitzt erschöpft auf der Treppe, da er durch COPD schwer atmen kann.
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Atembeschwerden beim Treppensteigen können ein erstes Anzeichen für COPD sein.

 

Diese Beschwerden können bereits erste Alarmzeichen einer COPD sein. Die Auswirkungen betreffen im späteren Stadium aber nicht nur die Lunge, sondern Körper und Psyche im Gesamten. Mit großer Wahrscheinlichkeit kommen weitere Beeinträchtigungen hinzu, die teilweise denen einer Herzinsuffizienz ähneln:

  • Atemnot im Ruhezustand
  • Abbau von Muskelmasse und Knochendichte
  • Leistungsabfall
  • rasche Gewichtsabnahme
  • psychische Probleme

COPD-Patienten und -Patientinnen leiden auch immer wieder unter plötzlichen Krankheitsschüben, bei denen sich die Symptome akut verschlechtern. Mediziner und Medizinerinnen sprechen in diesem Fall von Exazerbationen. Bei einer Medikation sollten sie besondere Berücksichtigung finden.

 

COPD als Begleiterkrankung einer Herzinsuffizienz

Die Symptome einer COPD ähneln teilweise denen der Herzinsuffizienz: Auch hier bemerken Betroffene oft Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot und eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit. Tatsächlich kann eine COPD im schwereren Stadium auch zur Herzinsuffizienz führen:

  • Durch die Überblähung (Emphysem) entsteht ein erhöhter Widerstand in der Lunge.
  • Die rechte Herzkammer muss stärker pumpen, damit Blut in die Lunge gelangt.
  • Zugleich staut sich das Blut zurück in die Lungenarterie und die rechte Herzkammer.
  • Diese wiederum dehnt sich aus, wodurch sich die Pumpkraft verringert.

Mediziner und Medizinerinnen sprechen dann vom Cor pulmonale, der größten Komplikation bei COPD. In Folge kann es zur Rechtsherzinsuffizienz kommen.

 

Therapiemöglichkeiten 

COPD ist nicht heilbar.8 Sämtliche Therapiemöglichkeiten zielen darauf ab, Beschwerden zu lindern, den momentanen Zustand zu erhalten und ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Auch Begleiterkrankungen, wie beispielsweise Herzinsuffizienz, werden durch bestimmte Maßnahmen positiv beeinflusst.

Was der Arzt oder die Ärztin für Sie tun kann

Bei der COPD-Therapie stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, welche die Symptome reduzieren und akute Krankheitsschübe abschwächen oder sogar ganz verhindern. Welche Medikamente auch bei Herzinsuffizienz zum Einsatz kommen, stimmt der Lungenfacharzt oder die Lungenfachärztin individuell auf den Patienten oder die Patientin ab.

Medikamente gibt es in Form von akut- und langwirksamen Präparaten. Die Patienten und Patientinnen inhalieren zumeist den Wirkstoff mithilfe eines Inhalators, können so die Muskelspannung in den Bronchien reduzieren und dadurch die Atemwege weiten. Seltener verschreiben Ärzte und Ärztinnen zusätzlich weitere Medikamente, etwa in Tabletten- oder Tropfenform. In schwereren Fällen kann die Sauerstofflangzeittherapie mit Sauerstoffgeräten oder die nichtinvasive Beatmungstherapie per Maske zum Einsatz kommen.

Was Sie selbst für sich tun können

Menschen mit COPD haben zudem verschiedene Möglichkeiten, die medikamentöse Behandlung zu unterstützen:

  • Raucherentwöhnung: Sie führt bei Menschen mit COPD dazu, dass die Bronchien nicht mehr so empfindlich und reizbar sind. Unmittelbar zu Beginn der Entwöhnung stellen COPD-Patienten und -Patientinnen manchmal sogar eine Verbesserung ihrer Lungenfunktion fest.
  • körperliches Training: Regelmäßige Bewegung und Sport an der frischen Luft verbessern den Sauerstoffaustausch in der Lunge und wirken dem Muskelabbau entgegen.
  • Atemtherapie: Hierbei lernen Patienten und Patientinnen bestimmte Atemtechniken, die eine bessere Luftzirkulation in der Lunge ermöglichen.
  • gesunde Ernährung: Eine auf die Erkrankung abgestimmte Ernährung beeinflusst das Krankheitsgeschehen positiv. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten.

Durch die Kombination der medikamentösen Behandlung mit einer Lebensumstellung können COPD-Patienten und -Patientinnen oftmals den Krankheitsverlauf verlangsamen und Folgeerkrankungen vermeiden oder hinauszögern. Maßnahmen wie Raucherentwöhnung, Bewegung und gesunde Ernährung können sich außerdem auch positiv auf Begleiterkrankungen auswirken.

FAQs: Die wichtigsten Fragen und Antworten zu COPD

Was ist COPD?

COPD steht für Chronic Obstructive Pulmonary Disease, also chronisch-obstruktive Lungenerkrankung. Es handelt sich dabei um eine fortschreitende Krankheit, die sich zunächst in einer reduzierten Lungenfunktion zeigt und im späteren Stadium auch das Herz belastet sowie zum Muskel- und Knochenabbau führt.

Wie hängen COPD und Herzinsuffizienz zusammen?

Durch die vergrößerte Lunge im späteren Stadium steigt auch der Druck auf die rechte Herzkammer. Sie vergrößert sich und kann nicht mehr so effizient arbeiten.

Welche weiteren Herzprobleme kann eine COPD noch auslösen?

Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie eine Herzschwäche treten häufig gemeinsam auf. Zudem zeigen beispielsweise 12 bis 14 Prozent der COPD-Patienten und -Patientinnen Herzrhythmusstörungen9. Unter COPD-Betroffenen ist vor allem Vorhofflimmern häufig9. Bei ihnen schlägt das Herz dauerhaft unregelmäßig und häufig so schnell, dass weniger Blut in den Körper gelangt.

Was sind typische Symptome für eine COPD?

Sie ähneln teilweise den Symptomen der Herzinsuffizienz: Atemnot und geringere körperliche Leistungsfähigkeit. Hinzu kommt ein starker Husten mit vermehrtem Auswurf.

 

Ist COPD heilbar?

Nein, es gibt allerdings verschiedene Therapiemöglichkeiten, mit denen Patienten und Patientinnen das Voranschreiten der Lungenkrankheit COPD verringern oder verhindern können. Einige davon kommen auch der Herzinsuffizienz zugute.

Welche Maßnahmen helfen bei einer COPD-bedingten Atemnot?

Bei Atemnot ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Nehmen Sie ihr vom Arzt oder von der Ärztin verschriebenes Medikament ein. Zusätzlich können Techniken wie die Lippenbremse oder der Kutschersitz Ihnen wieder zum leichteren Atmen verhelfen.

Quellen

1 Deutsche Lungenstiftung e. V., Verband Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK): Häufigkeit. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/copd/haeufigkeit/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
2 Deutsche Lungenstiftung e. V., Verband Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK): COPD-Patienten mit gleichzeitiger Herzschwäche oft unterversorgt. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/copd-patienten-mit-gleichzeitiger-herzschwaeche-oft-unterversorgt/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
3 Deutsche Lungenstiftung e. V., Verband Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK): Was ist COPD? URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/copd/was-ist-copd/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.​​​​​​​
4 Wie wird die COPD-Diagnose gestellt? URL: https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/diagnose/index.html#c170353, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.​​​​​​​
5 Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH): COPD-Deutschland e. V.: Allgemeine Informationen. URL: https://www.copd-deutschland.de/allgemeine-informationen, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
6 Deutsche Lungenstiftung e. V., Verband Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK): COPD – Ursachen & Risikofaktoren. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/copd/ursachen-risikofaktoren/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
7 Deutsche Lungenstiftung e. V., Verband Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK): Habe ich COPD? URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/copd/habe-ich-copd/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.​​​​​​​
8 Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH): COPD-Therapie. URL: https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/therapien/index.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
9 Deutsche Lungenstiftung e. V.: Mögliche Begleiterkrankungen von COPD. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/moegliche-begleiterkrankungen-von-copd/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.​​​​​​​

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