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Die medikamentöse Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz ist für den Patienten äußerst wichtig. Sie hat zum einen das Ziel, das Herz zu entlasten und eine höhere Belastbarkeit zu erreichen, und zum anderen, die Lebensqualität zu steigern. Doch welche Herzinsuffizienz-Medikamente werden nach sorgfältiger Diagnose verordnet, was haben sie für Nebenwirkungen und was ist bei der Einnahme zu beachten?

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die Wirkung verschiedener Herzinsuffizienz-Medikamente. Die unterschiedlichen Wirkstoff-Gruppen können je nach Wirkmechanismus direkt am Herzen ansetzen oder durch einen positiven Einfluss auf den Blutdruck oder das Gefäßsystem das Herz entlasten. Für detaillierte Informationen wenden Sie sich am besten direkt an Ihren Arzt.

Tabletten fürs Herz: Verschiedene Medikamente kommen bei Herzinsuffizienz zum Einsatz
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Welche Herzinsuffizienz-Medikamente vom Arzt verschrieben werden, ist abhängig von den jeweiligen Beschwerden und dem Stadium der Herzschwäche.

ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor Blocker

ACE-Hemmer schränken die Produktion eines bestimmten Herz-Kreislauf-Hormons (Angiotensin II) ein, das in den Nieren gebildet die Blutgefäße zusammenzieht und dadurch den Blutdruck erhöht. Dem schwachen Herzen setzt die Blutdrucksteigerung sehr zu, da es gegen einen hohen Widerstand arbeiten muss. ACE-Hemmer wirken diesem Anstieg entgegen: Die Herzinsuffizienz-Medikamente weiten die Gefäße und senken den Blutdruck.

Bei fünf bis zehn Prozent der Behandelten kann es als Nebenwirkung der Behandlung mit ACE-Hemmern zu einem unangenehmen, trockenen Reizhusten kommen. Bei Unverträglichkeiten wird zunächst die Dosis angepasst. Bleiben derartige Nebenwirkungen bestehen, kann auf Angiotensin-Rezeptor-Blocker (AT1-Blocker), die einen ähnlichen Wirkmechanismus wie die ACE-Hemmer haben, ausgewichen werden. Einen Gesamtüberblick über die Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel des konkreten Arzneimittels und besprechen diese mit Ihrem Arzt.

Aldosteron-Antagonisten

Aldosteron-Antagonisten werden bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz  (NYHA-Stadium III und IV) zusätzlich zu ACE-Hemmern und Diuretika (entwässernde Mittel) eingesetzt. Sie können durch die Hemmung körpereigener Hormone die Bildung von Bindegewebe und somit eine „Verdickung“ des Herzens verhindern. Das wiederum kann die Entwicklung oder das Fortschreiten einer Herzschwäche hinauszögern.

Mögliche Nebenwirkungen beim Einsatz dieser Herzinsuffizienz-Medikamente sind neben dem Anstieg des Kaliumspiegels im Blut auch Nierenfunktionsstörungen, Wasseransammlungen im Gewebe und niedriger Blutdruck. Darüber hinaus steigt das Risiko für Atemwegsinfekte. Einen Gesamtüberblick über die Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel des konkreten Arzneimittels und besprechen diese mit Ihrem Arzt.

Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI)

Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI) sind Herzinsuffizienz-Medikamente, die bestimmte Herz-Kreislauf-Hormone unterdrücken. Sie weiten die Blutgefäße und senken den Blutdruck. Gleichzeitig wird der Abbau von körpereigenen, herzschützend und entwässernd wirkenden Hormonen verhindert. Das Herz wird so entlastet und besser mit Blut versorgt.

Mögliche Nebenwirkungen sind ein niedriger Blutdruck, erhöhte Kaliumwerte im Blut und eine Verschlechterung der Nierenfunktion. Einen Gesamtüberblick über die Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel des konkreten Arzneimittels und besprechen diese mit Ihrem Arzt.

Beta-Rezeptoren-Blocker

Beta-Rezeptoren-Blocker, die oft auch als Beta-Blocker bezeichnet werden, schützen das Herz vor den ungünstigen Auswirkungen bestimmter Stresshormone. Substanzen, die dieser Wirkstoff-Gruppe angehören, hemmen die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin. Durch die Blockade dieser Stresshormone können Puls und Blutdruck gesenkt werden. Das Herz schlägt langsamer, wird also entlastet und geschont.

Häufige Nebenwirkungen bei der Behandlung mit diesen Herzinsuffizienz-Medikamenten sind ein zu niedriger Blutdruck und zu langsamer Herzschlag (Bradykardie), die mit Schwindelgefühlen und Benommenheit einhergehen können. Einen Gesamtüberblick über die Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel des konkreten Arzneimittels und besprechen diese mit Ihrem Arzt.

Patienten müssen sich außerdem zu Beginn der Behandlung mit Beta-Blockern in Geduld üben: Die Einnahmemenge wird über acht bis zwölf Wochen auf die empfohlene Dosis gesteigert, damit sich der Körper langsam daran gewöhnen kann. Dabei kann es oftmals vorkommen, dass die Beschwerden der Herzinsuffizienz am Anfang der Einnahme sogar schlechter werden. Das bedeutet aber nicht, dass das Herzinsuffizienz-Medikament nicht wirkt. Nach einigen Monaten übersteigt die körperliche Belastbarkeit den ursprünglichen Leistungsstand.

Diuretika

Diuretika werden umgangssprachlich auch als „Wassertabletten“ bezeichnet, da sie dem Körper helfen, überschüssiges Wasser loszuwerden, indem sie es durch eine erhöhte Harnproduktion ausschwemmen. Betroffene, die mit diesen Herzinsuffizienz-Medikamenten behandelt werden, müssen häufiger Wasser lassen. Dafür lassen Wasseransammlungen im Körper zum Beispiel an den Füßen oder dem Bauch nach. Auch der Herzmuskel wird entlastet, weil er weniger Flüssigkeit durch den Körper transportieren muss.

Während der Behandlung mit Diuretika sollten die Natrium- und Kaliumspiegel im Blut und die Nierenfunktion regelmäßig kontrolliert werden. Denn mit dem Wasser werden auch wichtige Mineralstoffe ausgespült. Ein Mangel kann zum Beispiel zu Müdigkeit, Schwächegefühl und Schwindel führen. Niedrige Kaliumwerte können darüber hinaus Auslöser von verschiedenen Herzrhythmusstörungen sein. Außerdem kann sich die Nierenfunktion verschlechtern. Einen Gesamtüberblick über die Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel des konkreten Arzneimittels und besprechen diese mit Ihrem Arzt.

Herzglykoside

Die Wirkstoffe der Herzglykoside sind pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Als Medikamente bei Herzinsuffizienz kommen so genannte Digitalispräparate in Frage. Der Wirkstoff wird aus der Fingerhutpflanze (lateinischer Name: Digitalis) gewonnen und kann das Herz stärken und den Pulsschlag leicht verlangsamen. Herzglykoside kommen als Zusatzmedikamente bei Herzinsuffizienz zum Einsatz, wenn der Herzrhythmus unregelmäßig ist.

Mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Verwirrung, Durchfall, Appetitmangel und Sehstörungen. Wird die verträgliche Dosis überschritten, können Herzrhythmusstörungen auftreten. Einen Gesamtüberblick über die Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel des konkreten Arzneimittels und besprechen diese mit Ihrem Arzt.

Laufende klinische Studien im Bereich Herzinsuffizienz

Neben den bereits zugelassenen Wirkstoffen werden ständig Medikamente neu- oder weiterentwickelt. Eine Studienteilnahme kann eine Behandlungsmöglichkeit bei Herzinsuffizenz sein. Informationen zu aktuellen Herz-Studien von Novartis finden Sie hier.

 

 

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