Sie scheinen eine veraltete Version der Internet Explorers zu verwenden, die von dieser Webseite nicht unterstützt wird. Bitte nutzen Sie einen Browser wie zum Beispiel Microsoft Edge, Chrome, Firefox oder Safari in einer aktuellen Version.

Der Herzmuskel erhält nicht genügend Sauerstoff – ein Druck- und Engegefühl breitet sich im Brustkorb aus. So beschreiben viele Patienten einen Angina pectoris-Anfall, der meist nach körperlicher Belastung eintritt. Dann benötigt das Herz mehr Sauerstoff, als es bekommen kann. In der Regel verhindern Verengungen der Herzkranzgefäße die ausreichende Versorgung des Muskels. Dafür ist meistens eine koronare Herzkrankheit (KHK) verantwortlich.

Direkt zum richtigen Abschnitt:

Frau leidet unter Druckgefühl in der Brust (Angina pectoris) beim Sport.
AdobeStock_nd3000_253263398

Angina pectoris äußert sich häufig durch ein Druckgefühl in der Brust.

Wie macht sich eine Angina pectoris bemerkbar?

Unterliegt das Herz einer Minderversorgung mit Sauerstoff, bleibt das nicht unbemerkt. Interessanterweise beschreiben Betroffene das Gefühl einer Angina pectoris nicht direkt als Schmerz, sondern eher als Druckgefühl, das auf dem Brustkorb lastet.

Häufig zentralisiert sich das Gefühl nicht allein auf den Bereich des Brustbeins, sondern strahlt in verschiedene Körperregionen aus:

  • beide Schultern
  • Innenseite eines Arms
  • Rücken
  • Hals
  • Kiefer
  • Zähne

Bei Frauen und älteren Menschen variieren die Beschwerden meistens: Während Frauen eher mit einem brennenden Druckgefühl zu kämpfen haben, das in Rücken, Schultern, Arme oder Kiefer ausstrahlt, treten bei älteren Menschen zusätzlich Probleme in der Magengegend auf.

Im Normalfall kommt Angina pectoris während sowie nach körperlichen Belastungen vor und klingt innerhalb einiger Minuten von selbst ab.1

KHK als Ursache für Angina pectoris

Bei der koronaren Herzkrankheit sind die Herzkranzgefäße – also die Blutgefäße, die den Herzmuskel wie einen Kranz umgeben – verengt. Hierfür sind meist Fett- und/oder Kalkablagerungen verantwortlich. Die Folge ist eine verminderte Blut- und Sauerstoffversorgung des Herzens, was einen Angina pectoris-Anfall auslösen kann.

Mögliche Auslöser eines Angina pectoris-Anfalls

Die Intensität der Belastung, die als Auslöser für Angina pectoris ausreicht, ist von Person zu Person verschieden. Bei manchen Betroffenen genügen bereits einige Treppenstufen, bei wieder anderen tritt das Druckgefühl in der Brust erst nach einer ausgiebigen Joggingrunde auf.

Neben der Belastung führen mitunter auch andere Faktoren zu einer Angina pectoris. Solche „Trigger“ können zum Beispiel sein:

  • Kälte
  • der Wechsel von warm nach kalt
  • üppige Mahlzeiten
  • emotionale Belastungen
  • flaches Liegen

In allen Fällen kommt es zu einer Minderversorgung des Herzens mit Sauerstoff. Unter anderem ziehen sich dabei die Herzkranzgefäße (Koronararterien) zusammen, wodurch die Durchblutung des Herzmuskels abnimmt.

Außergewöhnliche Angina pectoris-Trigger

Mediziner sprechen vom „kardialen Syndrom X“, wenn die Angina pectoris nicht auf Gefäßverengungen oder Verkrampfungen (Spasmen) der Arterien zurückzuführen ist, die das Herz mit Blut versorgen. Die genauen Gründe dafür sind noch unbekannt.

Stabile und instabile Angina pectoris

Herzspezialisten unterscheiden hauptsächlich zwei Formen der „Brustenge“:

  • stabile Angina pectoris: Sie kommt am häufigsten vor und tritt meist bei körperlicher Belastung auf. Ein Anfall verschwindet in der Regel nach einigen Minuten von selbst wieder. Die stabile Form kann in vier Schweregrade eingeteilt werden, wobei Grad eins erst bei starker Belastung und Grad vier schon in Ruhe auftritt.2
  • instabile Angina pectoris: Die Variante ist gekennzeichnet durch Anfälle, die bereits in Ruhe oder bei sehr leichter körperlicher Anstrengung erscheinen. Sie fühlen sich für den Betroffenen stärker an, als das bei vorherigen Vorkommnissen der Fall war. Grund ist oft eine plötzliche Verengung der Herzkranzgefäße, die möglicherweise durch ein Gerinnsel ausgelöst wird. Medikamente zur Behandlung der stabilen Form greifen hier in der Regel nicht.

Die Folge einer instabilen Angina pectoris kann ein Herzinfarkt sein. Daher sollten die Patienten umgehend medizinische Hilfe aufsuchen, wenn sie ein Druckgefühl in der Brust verspüren. 

Angina pectoris und Herzinsuffizienz – gibt es einen Zusammenhang?

Eine Herzinsuffizienz oder auch Herzschwäche bezeichnet den Zustand, in dem das Herz nicht mehr fähig ist, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die heruntergesetzte Pumpleistung bringt eine Vielzahl an Symptomen mit sich. Angina pectoris ist bei vielen Herzinsuffizienz-Betroffenen eine Begleiterscheinung.

Der Grund sind häufig Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen (Arteriosklerose), die eine Verengung und verminderte Sauerstoffversorgung nach sich ziehen. Herzinsuffizienz-Patienten, die mit Angina pectoris-Anfällen leben müssen, leiden dadurch oft unter einer verminderten Lebensqualität.3 Daher ist es wichtig, eine passende Behandlung zu finden.

Behandlung einer Angina pectoris

Das Wichtigste in der Therapie von Angina pectoris ist es, die Lebensumstände anzupassen. Hier gilt es vor allem, Risikofaktoren zu vermeiden oder in den Griff zu bekommen. Zu ihnen zählen:

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • hohe Cholesterinwerte
  • ungesunde Ernährung, vor allem fettreich und mit vielen Einfachzuckern
  • erhöhtes Gewicht

Zusätzlich ist eine medikamentöse Therapie ratsam, auch um die akuten Symptome der Brustenge zu lindern. Dafür kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die die Herzkranzgefäße erweitern (Nitropräparate) oder das Blut dünnflüssiger halten (Thrombozytenaggregationshemmer). Auch Betablocker werden häufig verschrieben.

Quellen

1 MSD Manual – Ausgabe für Patienten: Angina Pectoris. URL: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/herz-und-gef%C3%A4%C3%9Fkrankheiten/koronare-herzkrankheit/angina-pectoris; zuletzt aufgerufen am 27.07.2023.
2 Owlia M, Dodson J A, King J B, et al. Angina Severity, Mortality, and Healthcare Utilization Among Veterans With Stable Angina. J Am Heart Assoc. 2019 Aug 6;8(15):e012811. doi: 10.1161/JAHA.119.012811.
3 Manolis A J, Ambrosio G, Collins P, et al. Impact of stable angina on health status and quality of life perception of currently treated patients. The BRIDGE 2 survey. Eur J Intern Med. 2019 Dec;70:60-67. doi: 10.1016/j.ejim.2019.09.013.

Medizinischer Infoservice

Bei medizinischen Fragen, Nebenwirkungsmeldungen oder Reklamationen zu unseren Produkten kontaktieren Sie bitte
den Novartis Pharma Infoservice.

Telefon: 0911 - 273 12 100 / Fax: 0911 - 273 12 160
E-Mail: [email protected]
www.chat.novartis.de

Der Medizinische Infoservice ist montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr erreichbar.