Sie scheinen eine veraltete Version der Internet Explorers zu verwenden, die von dieser Webseite nicht unterstützt wird. Bitte nutzen Sie einen Browser wie zum Beispiel Microsoft Edge, Chrome, Firefox oder Safari in einer aktuellen Version.

Schon früher wurde mittels Magnetresonanztomographie (MRT) versucht, die Anatomie des Herzens und mögliche Schäden darzustellen. Da die damaligen Gerätschaften noch sehr lange für eine Schichtaufnahme brauchten, war es nahezu unmöglich, das schlagende Herz ordentlich abzubilden. Durch Forschung und Entwicklung sind Mediziner und Medizinerinnen nun so weit, mithilfe neuester Geräte eine Kardio-MRT (MRT des Herzens) durchzuführen. Wie sieht der Ablauf einer Herz-MRT-Untersuchung aus und was lässt sich damit diagnostizieren?

Direkt zum richtigen Abschnitt

Modernes MRT-Gerät, mit dem unter anderem das Herz untersucht werden kann.
AdobeStock_digitale-fotografien_80893759

Eine Kardio-MRT hilft Ärzten und Ärztinnen bei der Diagnose von Herzkrankheiten.

Wie funktioniert eine Herz-MRT?

Mit einer Kardio-MRT (aus dem Altgriechischen „kardia“, zu Deutsch „Herz“) ist es möglich, die Anatomie des Herzens detailliert zu zeigen. Mögliche Strukturschäden des Herzmuskels oder Funktionsstörungen der Kammern können dank der Untersuchungsmethode entdeckt werden. Sie erfolgt mittels einer langen Magnetröhre. Durch sehr schnell wechselnde Magnetfelder und elektromagnetische Impulse lassen sich zusammen mit einem Computer Schnittbilder des Körpers erstellen.

Kardio-MRT: Ablauf und Dauer

Vor der Untersuchung: Zu Beginn klärt Sie der Radiologe oder die Radiologin über den Ablauf der Herz-MRT auf und befragt Sie zu Ihrer körperlichen Situation. Radiologen und Radiologinnen haben eine spezielle fachärztliche Ausbildung. Sie untersuchen die Patienten und Patientinnen mit bildgebenden Verfahren wie MRT-Geräten und leiten aus den Ergebnissen Diagnosen ab. Der Arzt oder die Ärztin wird Sie vor der MRT-Untersuchung zum Beispiel folgendes fragen: Leiden Sie an Platzangst oder einer Allergie? Oder hatten Sie vor kurzem eine Operation? Im Anschluss werden Sie gebeten, alle metallischen Gegenstände abzulegen, da diese die Aufnahme stören können.

Während der Untersuchung: Für die Herzanalyse liegt der Patient oder die Patientin im sogenannten Kernspintomographen, auch Röhre genannt. Für eine MRT des Herzens ist zusätzlich das Anlegen eines EKGs (Elektrokardiogramm) wichtig. Es unterstützt bei der Berechnung der Schnittbilder vom Herzen. Um das Signal zu verbessern, kann es zudem sein, dass Sie eine Spule auf die Brust gelegt bekommen. Außerdem spritzt der Spezialist oder die Spezialistin ein nicht-jodhaltiges Kontrastmittel in die Armvene. Während der Kardio-MRT müssen Sie in gewissen Abständen die Luft anhalten. Dadurch ist es möglich, ein ruhiges, scharfes Bild des Herzens zu bekommen. Ein Herz-MRT dauert in der Regel etwa 60 Minuten.1

Nach der Untersuchung: Falls Sie aufgrund von Platzangst ein Beruhigungsmittel erhalten haben, dürfen Sie für 12 Stunden nicht Auto fahren. Ansonsten können Sie nach der Untersuchung im Normalfall sofort nach Hause gehen.

Was wird bei der kardialen MRT untersucht?

Die hohe Auflösung einer Magnetresonanztomographie ermöglicht eine sehr genaue Darstellung anatomischer Details. Dadurch kann der Aufbau des Herzens und der großen Arterien exakt verbildlicht werden.2 Nicht nur um strukturelle Veränderungen zu diagnostizieren, auch zur Beobachtung bei bereits festgestellten Erkrankungen des Herzens ist eine MRT sinnvoll. Ärzte und Ärztinnen verordnen eine Kardio-MRT in der Regel bei den folgenden Erkrankungen:3

Außerdem lassen sich Aussagen über das Volumen der Herzkammer treffen. In kurzer Zeit können die großen Blutgefäße des Brustkorbs dargestellt werden – das ermöglicht dem Kardiologen oder der Kardiologin Rückschlüsse über mögliche Verengungen.

Stress-Kardio-MRT versus Ruhe-Kardio-MRT

Eine Stress-Kardio-MRT hilft Medizinern und Medizinerinnen, die Durchblutung der Herzmuskulatur unter Belastung zu betrachten. Das Ergebnis wird dem einer Ruhe-Kardio-MRT gegenübergestellt. Dadurch ist es möglich, eine eventuelle Minderversorgung des Herzens mit Blut herauszufinden.

Dauer und Ablauf entsprechen dem einer normalen Kardio-MRT. Zusätzlich bekommt der Patient oder die Patientin über die Armvene ein Medikament injiziert, das eine Belastung simuliert. Der Puls steigt, Herzklopfen sowie eine gesteigerte Atmung und vermehrtes Schwitzen können auftreten. Sobald die Injektion stoppt, hören im Normalfall auch die Symptome auf.

Mögliche Nebenwirkungen sind ein Abfall des Blutdrucks und Herzrhythmusstörungen. Um diese möglichst schnell zu erkennen, beobachtet ein Kardiologe oder eine Kardiologin mittels Blutdruckmessgerät und EKG die Herz-MRT.5

Übernimmt die Krankenkasse die Stress-Kardio-MRT?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen nach aktuellem Stand keine Kosten für eine Herz-MRT unter Belastung. Manche Privatkassen dagegen erstatten die Untersuchungskosten.5 Besprechen Sie das Thema am besten mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin.

Vorteile einer Kardio-MRT gegenüber anderen Diagnosemethoden

Ein großer Vorteil der Herz-MRT liegt in der nicht vorhandenen Strahlenbelastung. Im Gegensatz zu einem Röntgen-Thorax beispielsweise, arbeitet ein Kernspintomograph lediglich mit schnell wechselnden Magnetfeldern und elektromagnetischen Impulsen.

Weitere Vorteile einer MRT des Herzens:3

  • Das Kontrastmittel kann über die Armvene verabreicht werden. Eine Punktion in die Arterie, wie beim Legen eines arteriellen Zugangs, oder ein Herzkatheter ist nicht nötig.
  • Im Gegensatz zu jodhaltigem Kontrastmittel, das unter anderem bei einer Computertomographie Verwendung findet, ist die Substanz für die Sichtbarkeit der Kardio-MRT gut verträglich. Allergische Reaktionen sind eher selten.
  • Da die Schnittbilder der MRT in unterschiedliche Richtungen ausrichtbar sind, stellen Strukturen wie der knöcherne Brustkorb keine Barriere dar.

Auch eine Echokardiographie ist eine gute Möglichkeit, um die Funktion der Herzklappen sowie die Pumpfunktion des Herzens abzubilden. Allerdings ist die Auflösung bei der Herz-MRT um einiges besser.

Die Nachteile der Kernspintomographie fallen eher gering aus. Die Enge in der Röhre kann jedoch für einige Personen eine Herausforderung sein.

Für welche Patienten und Patientinnen ist eine Kardio-MRT nicht geeignet?

Eine MRT-Untersuchung des Herzens kann nicht durchgeführt werden, wenn der Patient oder die Patientin einen Herzschrittmacher oder Defibrillator hat. Sonstige Implantate sollten kein Problem darstellen. Zur Abklärung informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Unter folgenden Gegebenheiten ist es zudem nicht möglich, eine Kardio-MRT durchzuführen:

  • Der Patient oder die Patientin leidet an Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen).
  • Herzrhythmusstörungen beeinflussen die Bildqualität so, dass keine eindeutige Diagnose möglich ist.
  • Der oder die Betroffene besitzt eine Insulinpumpe oder alte künstliche Herzklappen (sehr selten).6

Bei Personen mit einer Nierenfunktionsstörung entscheidet der Mediziner oder die Medizinerin individuell, ob und welches Kontrastmittel gespritzt werden kann.6

Quellen

Universitätsklinikum Köln: Magnetresonanztomographie. Alles was Sie zur Untersuchung wissen sollten. URL: https://radiologie.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/untersuchung-behandlung/magnetresonanztomographie-mrt-kernspin/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
Steffel, Lüscher: Herz-Kreislauf. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag 2014. S.21.
3 Charité Universitätsmedizin Berlin: Kardiales MRT. URL: https://kardio-cbf.charite.de/leistungen/kardio_mrt/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
Universitätsklinikum Erlangen: MRT des Herzens. URL: http://www.radiologie.uk-erlangen.de/patienten/koerperregionen/herz/mrt-des-herzens/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
Deutsches Herzzentrum München: Stress Magnetresonanztomographie des Herzens. URL: https://www.deutsches-herzzentrum-muenchen.de/app/uploads/2021/03/mrt-infoblattadenosin.pdf, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
6 Universitätsklinikum Heidelberg: Medizinische Klinik, Innere Medizin 3 Kardio-MRT. URL: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/medienzentrum/Vorlagen/downloads/Arbeitsproben/070423MED_3_BRO_DM_Pat-Info-MRT.pdf, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.

Medizinischer Infoservice

Bei medizinischen Fragen, Nebenwirkungsmeldungen oder Reklamationen zu unseren Produkten kontaktieren Sie bitte
den Novartis Pharma Infoservice.

Telefon: 0911 - 273 12 100 / Fax: 0911 - 273 12 160
E-Mail: [email protected]
www.chat.novartis.de

Der Medizinische Infoservice ist montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr erreichbar.