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Rechtzeitig erkannt und mit einer entsprechenden Therapie lässt sich eine Herzinsuffizienz zwar nicht heilen, jedoch gut behandeln. Dennoch kann diese Erkrankung einige Folgen mit sich bringen. Relevant sind hierbei auch mögliche Begleiterkrankungen, sogenannte Komorbiditäten, welche die Lebensqualität zusätzlich einschränken. Dazu zählen zum Beispiel Diabetes mellitus und Nierenschwäche. Hier erfahren Sie alles über die Folgen und Begleiterkrankungen einer Herzinsuffizienz.

Mann zieht sich mit Schuhlöffel die Schuhe an und kommt nur schwer hinein, da seine Füße in der Folge einer Herzinsuffizienz angeschwollen sind.
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Ödeme am Fuß sind typische Folgen einer Herzinsuffizienz.

Folgen einer Herzinsuffizienz

Schon bevor die ersten Symptome der Herzinsuffizienz spürbar sind, können sich Folgen bemerkbar machen – manchmal sogar bereits Jahre früher. Sie sind anfangs so unscheinbar, dass Betroffene sie kaum wahrnehmen und häufig auf das Alter schieben. Es sei jedoch gesagt, dass die Herzinsuffizienz keine herkömmliche Alterserscheinung ist und unbedingt ernst genommen werden muss! Die Folgen und Komplikationen der Erkrankung sind unterschiedlich und hängen unter anderem von ihrer Form ab.

Erhöhtes Thrombus-Risiko

Patienten mit einer Herzinsuffizienz, vor allem bettlägerige Menschen, gelten als besonders gefährdet, ein Blutgerinnsel, auch als Thrombus bekannt, zu entwickeln. Ein Thrombus ist eine feste Masse an Blutbestandteilen, die sich in den Blutgefäßen formiert und den Blutfluss behindern kann – hier sprechen Mediziner von einer Thrombose. Häufig entsteht ein Thrombus in den Beinen.

Aber auch direkt im Herzen ist ein solches Blutgerinnsel möglich: Verschließen sich die Herzkranzgefäße, kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und dadurch unter Umständen zu einem Herzinfarkt. Wenn sich ein Thrombus löst und vom Herzen ins Gehirn oder die Lunge wandert, kann er infolge einer Herzinsuffizienz auch einen Schlaganfall oder eine Lungenembolie verursachen.

Lungenembolie  erkennen

Wie macht sich eine Lungenembolie bemerkbar? Leidet ein Patient an akuter Atemnot und Schmerzen in der Brust, tritt eine einseitige Beinschwellung auf oder hustet der Betroffene Blut aus, kann eine Lungenembolie vorliegen.1 Bei diesen Anzeichen sollten Sie sofort den Notruf verständigen oder einen Arzt aufsuchen.

Kardiales Lungenödem als Folge einer linksseitigen Herzinsuffizienz

Bei der Linksherzinsuffizienz gelingt es der linken Herzhälfte nicht, das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge in den Körperkreislauf zu pumpen: Es kommt zu einem Rückstau des Blutes bis in die Lunge. Der Druck in den Blutgefäßen der Lunge steigt in der Folge an, was wiederum Flüssigkeit in das Lungengewebe presst. Es entsteht ein kardiales Lungenödem. Die Wassereinlagerungen behindern den Gasaustausch in der Lunge, sodass weniger Sauerstoff ins Blut gelangt. Betroffene bemerken das unter anderem durch Atemnot und Husten.

Ein Lungenödem kann sich schleichend ankündigen, aber auch plötzlich auftreten. Entsteht eine akute Atemnot, ist das ein medizinischer Notfall. Um das Leben des Patienten zu retten, muss schnellstmöglich eine ärztliche Behandlung erfolgen.

Herzinsuffizienz Folgen: Wassereinlagerungen im Körper

Nicht nur in der Lunge können sich bedingt durch eine Herzinsuffizienz Ödeme bilden – handelt es sich um eine Rechtsherzinsuffizienz oder um eine globale Herzinsuffizienz, kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut aus dem Körperkreislauf zur Lunge weitertransportieren: Auch hier staut sich das Blut, der entstehende Druck lässt Wasser ins Gewebe fließen und Ödeme entstehen. Oftmals sind unter anderem

  • Fußrücken,
  • Knöchel und
  • der Bauchraum (Aszites)

betroffen. Auch für Wasser in den Beinen gilt eine Erkrankung des Herzens als Ursache.

Werden Wassereinlagerungen, die durch eine Herzinsuffizienz entstehen, nicht behandelt, kann das negative Auswirkungen haben: Das Gewebe verändert sich dauerhaft und verhärtet beispielsweise. Auch Pigmentstörungen und offene Beine können auftreten.

Gedächtnisprobleme als mögliche Folge der Herzinsuffizienz

Das Herz pumpt Blut durch den gesamten Körper – auch zum Gehirn. Ist der Blutfluss gestört, gelangen unter Umständen zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe in unser Denkzentrum. Als Folge der Herzinsuffizienz klagen Patienten deshalb oftmals auch über Gedächtnisprobleme. Untersuchungen zeigen, dass das Risiko für kognitive Defizite bei Betroffenen einer Herzschwäche im Vergleich zu gesunden Menschen um das Vierfache erhöht ist.2

Stauungsgastritis, Stauungsleber und Leberzirrhose bedingt durch Herzinsuffizienz

Ebenso kann bedingt durch eine Herzinsuffizienz die Leber Schäden davontragen. Durch die eingeschränkte Pumpleistung des Herzens ist ein Blutstau in den Venen vor der Leber möglich. So kommt es in manchen Fällen zur sogenannte Stauungsleber. Aus dieser kann sich, wenn sie chronisch wird, eine Leberzirrhose entwickeln. Die Leber verhärtet sich dabei zunehmend, schrumpft und erfüllt immer weniger ihre Aufgabe.

Staut sich Blut in den Magenvenen, führt dies oftmals zu Appetitlosigkeit, Verstopfung und Völlegefühl. In einigen Fällen kann sich daraufhin die Magenschleimhaut entzünden – Mediziner sprechen dann von einer Stauungsgastritis.

Nierenschwäche

Bei einer chronischen Herzinsuffizienz verschlechtert sich die Nierenfunktion langsam, aber zunehmend. Ein Grund dafür ist, dass das Herz weniger Blut durch den Körper pumpt und es dadurch zu einer Unterversorgung der Niere mit Sauerstoff kommt. Dies schränkt ihre Funktion ein, was wiederum Auswirkungen auf das Herz hat – ein Teufelskreis: Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, scheiden sie schädliche Stoffwechselprodukte nur bedingt aus. Diese reichern sich im Blut an und können beispielsweise gefährliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Zudem sammelt sich durch eine mangelnde Nierenfunktion vermehrt Wasser im Körper an – was zu einer zusätzlichen Belastung des Herzens beiträgt.

Perikarderguss und Herzinsuffizienz

Zwischen der Herzhaut und dem Herzbeutel (Perikard) befindet sich die Perikardhöhle. Sammelt sich hier übermäßig viel Flüssigkeit an, handelt es sich um einen Perikarderguss, der im Rahmen einer Herzbeutelentzündung auftreten kann.

Eine geringe Menge Flüssigkeit in diesem Bereich ist an sich normal. Bei einem Perikarderguss ist jedoch zu viel Wasser im Herzen vorhanden, wodurch der Herzmuskel eingeengt wird und seine Leistungsfähigkeit verliert. Auf der anderen Seite begünstigt eine ungenügende Herzleistung auch die Flüssigkeitsansammlung. In gewissem Maße bedingen sich Herzinsuffizienz und Perikarderguss somit gegenseitig.

Herzinsuffizienz: Wie hoch ist die Gefahr eines plötzlichen Herztodes als Folge?

Er kommt unvorhergesehen und wird deshalb so gefürchtet – der plötzliche Herztod oder Herzstillstand (Asystolie). Meist liegt bei Betroffenen eine Herzerkrankung zugrunde. Auch bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist das Risiko eines Herzversagens erhöht.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass ein Herzstillstand dank der Fortschritte in den Behandlungsmöglichkeiten heute deutlich geringer ist als es beispielsweise noch kurz vor der Jahrtausendwende der Fall war. Während die jährliche Inzidenzrate, also die Häufigkeit für einen plötzlichen Herztod bei Herzinsuffizienz-Patienten damals noch bei 7,6 Prozent lag, wurde in einer jüngeren Studie von 2014 nur noch eine jährliche Rate von 3 Prozent festgestellt.3 Somit hat die Inzidenzrate um 44 Prozent abgenommen.4

Begleiterkrankungen der Herzinsuffizienz

Die Folgen einer Herzinsuffizienz und die begleitenden Krankheiten, auch Komorbiditäten genannt, sind nicht immer deutlich abzugrenzen. Häufig bedingen sich die Erkrankungen gegenseitig und beeinflussen sich damit negativ. Als Begleiterkrankungen einer Herzinsuffizienz gelten:

  • Diabetes mellitus: Die Zuckerkrankheit ist bei 40 Prozent der Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz als Begleiterkrankung anzutreffen. Durch diese Erkrankung entstehen Veränderungen am Herzmuskel, die auch zu einer Vergrößerung der linken Herzkammer und Herzinsuffizienz führen können. Durch Diabetes mellitus erhöht sich das Risiko, an einer chronischen Herzinsuffizienz zu erkranken, bei Männern um das Zweifache und bei Frauen sogar um das Fünffache
  • Eisenmangel und Anämie: Eine häufige Begleiterkrankung der Herzinsuffizienz ist eine Anämie, die Blutarmut. Mit fortschreitendem Alter, Funktionseinschränkungen der Niere und anderen Begleiterkrankungen verschlechtern sich Eisenmangel und Blutarmut. Eisen ist das zentrale Atom im Hämoglobinmolekül, dem Sauerstofftransporter im Blut. Ein Mangel reduziert zusätzlich die Sauerstoffversorgung – das verstärkt die Beschwerden von Menschen mit Herzinsuffizienz
  • Bluthochdruck: Zu hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – er spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf der Herzinsuffizienz.
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD): Einige Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz entwickeln auch eine COPD, also eine Erkrankung der Lunge, die durch Husten, Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet ist. Hier fällt es Ärzten häufig besonders schwer, die Begleiterkrankung als solche zu erkennen, da sich die Symptome mit denen der Herzschwäche überschneiden. Die häufigste Ursache für COPD ist Rauchen, weshalb es besonders wichtig ist, bei bestehender Herzinsuffizienz mit dem Rauchen aufzuhören.
Arzt misst den Blutdruck eines Herzinsuffizienz-Patienten, um zu sehen, ob er unter der Begleiterkrankung Bluthochdruck leidet.
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Häufig tritt bei einer Herzinsuffizienz Bluthochdruck als Begleiterkrankung auf.

Diese Begleiterkrankungen müssen vom Arzt bei der Herzinsuffizienz-Therapie unbedingt beachtet werden, da sie den Verlauf und die Entwicklung der Erkrankung negativ beeinflussen können. Außerdem schränken Begleiterkrankungen die Behandlungsmöglichkeiten für Herzinsuffizienz oftmals ein, weil zum Beispiel bestimmte Medikamente, die sonst zum Einsatz kommen, dann nicht verwendet werden können.

Quellen

1 Österreichische Ärztezeitung: Pulmonalembolie: Gefährlich oft unentdeckt. URL: https://aerztezeitung.at/2018/oaz-artikel/medizin/pulmonalembolie-gefaehrlich-oft-unentdeckt/#:~:text=Zu%20den%20h%C3%A4ufigsten%20kardiovaskul%C3%A4ren%20Notf%C3%A4llen,sogar%20die%20Todesursache%20sein%20k%C3%B6nnen, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
2 IWW Institut für Wissen in der Wirtschaft: Kognitive Defizite - ein häufiges Problem bei Herzinsuffizienz. URL: https://www.iww.de/mr/archiv/herzinsuffizienz-kognitive-defizite--ein-haeufiges-problem-bei-herzinsuffizienz-f55501, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
3 Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.: Plötzlicher Herztod bei Herzinsuffizienz: Risiko hat tendenziell abgenommen. URL: https://www.kardiologie.org/herzinsuffizienz/ploetzlicher-herztod-bei-herzinsuffizienz-risiko-hat-tendenziell/13291294, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
4 ebd.

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