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Schreitet die Herzinsuffizienz im Krankheitsverlauf fort, kann es zu Einschränkungen der Leistungsfähigkeit kommen. Das führt dazu, dass die Betroffenen alltägliche Aufgaben, zum Beispiel Einkaufen, Körperpflege, Putzen und Wäschewaschen, als Belastung empfinden oder diese nicht mehr selbst erledigen können. Oft sind die Erkrankten auf die Unterstützung von Angehörigen wie Ehepartner und Kindern angewiesen. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps für die Pflege von Herzinsuffizienz-Patienten.

Ältere Herzinsuffizienz-Patientin sitzt neben ihrer Angehörigen, welche die Pflege übernimmt.
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Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf sind Herzinsuffizienz-Patienten auf die Hilfe und Pflege Angehöriger angewiesen.

Die richtige Pflege von Herzinsuffizienz-Patienten zu Hause

Bei welchen Tätigkeiten Sie die erkrankte Person in ihrem Alltag unterstützen müssen, hängt individuell davon ab, welche Symptome der Herzinsuffizienz sich zeigen und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Erfahren Sie, welche Aspekte es grundsätzlich zu beachten gibt.

Symptom-Kontrolle

Helfen Sie Ihrem Angehörigen, Beschwerden im Blick zu behalten, um auf mögliche Veränderungen reagieren zu können. Dafür sollten bestimmte Parameter für den nächsten Arztbesuch täglich aufgeführt werden. Unter anderem sind folgende Faktoren wichtig:

Was genau Sie festhalten müssen, besprechen Sie im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt. In unserem Herz-Tagebuch können Sie alle relevanten Informationen sammeln.

Pflege bei Herzinsuffizienz im Alltag: Die Bereiche

Die Pflegemaßnahmen bei einer Herzinsuffizienz variieren je nach Ausmaß der Erkrankung. Folgende Punkte kann die Pflege eines Herzinsuffizienz-Patienten beinhalten:

  • Alltägliche Aspekte: Dazu zählen Tätigkeiten wie Einkäufe und Hausarbeiten. Auch hier steht die Kommunikation an erster Stelle: Fragen Sie die betroffene Person, welche Aufgaben ihr schwerfallen und welche sie weiterhin gerne selbst erledigen möchte.
  • Gesunde Ernährungsweise: Unabhängig davon, ob die pflegende Person oder der Patient das Essen zubereitet, sollte auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung geachtet werden.
  • Wohnraum anpassen: Zählt eine eingeschränkte Mobilität zu den Pflegeproblemen bei Herzinsuffizienz, sollten Sie im Zuge der Pflege auch gewährleisten, dass der Patient sich bestmöglich in den eigenen vier Wänden bewegen kann. Es hilft oftmals zum Beispiel, Teppiche zu entfernen – damit niemand stolpert – oder Tassen und Gläser gut erreichbar zu platzieren.
  • Hautpflege: Leidet Ihr Angehöriger bedingt durch die Herzinsuffizienz an Wassereinlagerungen (Ödemen), müssen Sie ein besonderes Augenmerk auf die Pflege der betroffenen Hautstellen legen, beispielsweise also auf tägliches Eincremen. Ödeme haben sonst häufig Veränderungen des Gewebes oder auch offene Stellen zur Folge.

Welche Aufgaben die Pflege einer Person bei Herzinsuffizienz im Konkreten umfasst, hängt von den Pflegeproblemen und somit dem Ausmaß der Erkrankung ab – sprechen Sie gemeinsam mit dem behandelnden Arzt darüber.

Sie haben noch nicht den richtigen Mediziner gefunden? Unser Kardiologen-Finder hilft Ihnen, den passenden Arzt in Ihrer Nähe ausfindig zu machen!

Einnahme von Medikamenten

Wenn Sie einen Herzinsuffizienz-Patienten pflegen, ist es außerdem essenziell, darauf zu achten, dass er die entsprechenden Medikamente wie vom Arzt verordnet einnimmt. Die Behandlung kann nur Wirkung zeigen und die Lebensqualität verbessern oder erhalten, wenn der Betroffene ein hohes Maß an Therapietreue zeigt – unterstützen Sie dabei!

Besonderheiten bei bettlägerigen, immobilen Patienten

Ist die Herzinsuffizienz bereits weiter fortgeschritten und gelingt es dem Herz kaum noch, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen, werden Betroffene zunehmend bettlägerig. Für Personen, welche die Pflege übernehmen, bedeutet das, dass der Herzinsuffizienz-Patient symptomgerecht gelagert werden muss. Mediziner sprechen hierbei von einer Herzbettlagerung, die bei Herzinsuffizienz aufgrund der oftmals vorhandenen Atembeschwerden sinnvoll ist. Es handelt sich um eine Oberkörperhochlagerung – sie gibt Betroffenen ein sicheres Gefühl und erleichtert die Atmung.

Achtung! 

Auch hier sollten Sie als pflegender Angehöriger vorab mit dem zuständigen Arzt sprechen. Die Lagerung ist stark abhängig von den Symptomen und sollte auf diese abgestimmt sein – so machen Sie es Ihrem Angehörigen so angenehm wie möglich.

Pflege bei Herzinsuffizienz: Situation bei Atemnot gemeinsam üben

Besonders wenn Atemnot als Symptom der Herzinsuffizienz hinzukommt, kann das für Betroffene, aber auch für die pflegende Person, beängstigend sein. Um die Panik bei plötzlicher Atemnot so gering wie möglich zu halten, sollten Sie diesen Fall unbedingt vorab durchspielen. Dabei muss sich der Patient

  • aufrecht hinsetzen – oder von Ihnen in diese Position gebracht werden – und
  • die Beine nach unten hängen lassen.

Daraufhin sollten Sie umgehend einen Arzt kontaktieren – auch wenn das Symptom nach kurzer Zeit wieder abklingt! Bereiten Sie Ihren Angehörigen auch auf diese Situation vor: So kann er selbst richtig reagieren, falls Sie gerade nicht anwesend sind.

Herzinsuffizienz-Betroffenen mental bei der Pflege beistehen

Unterstützen Sie Angehörige mit Herzinsuffizienz emotional. Helfen Sie ihnen, eine positive Einstellung zu bewahren und den Alltag im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv zu gestalten. Motivieren Sie sie, wenn möglich, zu Bewegung an der frischen Luft. Für die Bewegung zu Hause, unterstützen auch unsere Bewegungsvideos. Auch ein entspannter Abend mit Freunden oder Bekannten kann guttun.

Eine Herzinsuffizienz kann für den Erkrankten, aber auch für die pflegende Person durchaus zu Ängsten und Sorgen führen. Sprechen Sie darüber offen miteinander – das kann Wunder wirken! Zudem empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Menschen, die mit ihrer Krankheit zu leben lernen, sind glücklicher und genießen mehr Lebensqualität.

Tochter sitzt mit Mutter, die an Herzinsuffizienz leidet, und Vater am Esstisch und bespricht mit ihnen gemeinsam die Pflege.
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Gemeinsam an einem Strang ziehen: Bei der Pflege eines Herzinsuffizienz-Patienten ist es essenziell, offen zu kommunizieren.

Herzinsuffizienz -Patienten mit in die Pflege einbeziehen

Dass Sie sich um jemanden kümmern und ihn unterstützen, bedeutet nicht, dass sie alles selbst entscheiden und erledigen müssen. Das Stichwort ist aktivierende Pflege: Lassen Sie die Ihnen nahestehende Person nicht außen vor und treffen sie, sofern möglich, Entscheidungen gemeinsam – das hilft nicht nur Ihnen, sondern ist auch für Erkrankte essenziell.
Gemeinsam an einem Strang ziehen: Bei der Pflege eines Herzinsuffizienz-Patienten ist es essenziell, offen zu kommunizieren.

Externe Unterstützung bei der Pflege von Herzinsuffizienz-Betroffenen

Wenn Angehörige mit der Pflege der an Herzinsuffizienz erkrankten Person nicht mehr allein zurechtkommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung. Diese variieren je nach Pflegegrad. Lesen Sie hier alles dazu!

Pflegegrad bei Herzinsuffizienz

Abhängig vom Pflegegrad stehen Ihnen verschiedene Leistungen der Krankenkasse zur Verfügung. Um diesen zu bestimmen, stellen Sie einen Antrag, woraufhin ein qualifizierter Begutachter die physische wie auch psychische Verfassung des Betroffenen und die Pflegebedürftigkeit feststellt. Er ordnet dabei ein, inwieweit die Selbstständigkeit der erkrankten Person eingeschränkt ist:1

  • Pflegegrad 1: gering
  • Pflegegrad 2: erheblich
  • Pflegegrad 3: schwer
  • Pflegegrad 4: schwerst
  • Pflegegrad 5: schwerst; mit besonderen pflegerischen Anforderungen

Nachdem der beauftragte Begutachter den Pflegegrad bei Herzinsuffizienz definiert hat, bieten Krankenkassen unterschiedliche Leistungen an. So können Sie beispielsweise Pflegegeld oder finanzielle Zuschüsse für Pflegedienste erhalten.

Weitere  Leistungen der Krankenkasse

Bei der Pflege eines Herzinsuffizienz-Patienten in den eigenen vier Wänden muss oftmals der Wohnraum angepasst werden oder es braucht bestimmte Pflegehilfsmittel wie Betteinlagen oder Einmalhandschuhe. Auch hierfür kommen Krankenkassen zum Teil oder sogar ganz auf.2  Erkundigen Sie sich dazu bei Ihrer Krankenkasse!
 

Pflegeurlaub und finanzielle Unterstützung

Der Gesetzgeber hat für pflegende Verwandte den sogenannten Pflegeurlaub vorgesehen:3

  • Sie können sich bis zu zehn Arbeitstage im Jahr von der Arbeit freistellen lassen und
  • erhalten von der Rentenkasse Pflegeunterstützungsgeld, damit Ihnen kein finanzieller Nachteil entsteht.

So gewinnen Sie Zeit, um sich beispielsweise um Arztbesuche oder einen ambulanten Pflegedienst für den Angehörigen zu kümmern. Zudem können ambulante Pflegedienste oder Helfer von Sozialstationen Sie bei der Pflege unterstützen.

Achten  Sie auch auf sich!

Die Pflege und Unterstützung einer erkrankten Person wirken sich möglicherweise auf Ihre Finanzen, Arbeit oder Beziehung aus. In einer solchen Situation sollten Sie sich als Angehöriger professionelle Hilfe holen. Ein Arzt, ein Familienmitglied, ein Freund oder eine Selbsthilfegruppe können Sie unterstützen. Nehmen Sie diese Angebote in Anspruch – besonders die Pflege eines Ihnen nahestehenden Familienangehörigen mit Herzinsuffizienz kann körperlich und emotional an den Kräften zehren. 
 

Kurzzeit- und Tagespflege

Im Rahmen der Verhinderungspflege übernimmt ein ambulanter, häuslicher Pflegedienst für bis zu acht Wochen im Jahr die Betreuung einer erkrankten Person, wenn Sie selbst krank, im Urlaub oder anderweitig verhindert sind. So gelingt es, dass Herzinsuffizienz-Patienten auch während dieser Zeit in ihrem eigenen Zuhause gut versorgt und betreut werden.

Insofern Angehörige trotz guten Willens und Pflegeurlaub mit der Betreuung überfordert sind, ist die Kurzzeitpflege eine gute Möglichkeit, die Kräfte zu regenerieren. Im Rahmen der Kurzzeitpflege können Betroffene vorübergehend stationär in einer Pflegeeinrichtung versorgt werden.

Berufstätige Angehörige sind häufig nicht in der Lage, tagsüber für die Erkrankten zu sorgen – sie können die Pflege nur abends und am Wochenende gewährleisten. In solchen Fällen ist es möglich, dass sich die Erkrankten tagsüber in einer Tagespflege-Einrichtung aufhalten. Abends und am Wochenende sind sie wieder zu Hause in der gewohnten Umgebung.

Quellen

1 AOK Pflege Akademie der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse: Leistungen für die Pflege zu Hause - Voraussetzungen. URL: https://aok-pfiff.de/leistungen-der-pflegeversicherung/voraussetzungen#inhalt, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
2 Bundesministerium für Gesundheit: Die Pflegestärkungsgesetze: Alle Leistungen zum Nachschlagen. URL: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Broschueren/PSG_Alle_Leistungen.pdf, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.​​​​​​​
3 § 44a SGB XI: Zusätzliche Leistungen bei Pflegezeit und kurzzeitiger Arbeitsverhinderung. URL: https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbxi/44a.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.

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