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Ein Kardiologe ist der richtige Ansprechpartner in Sachen Herzinsuffizienz. Er kann Ihre Herzgesundheit fachmännisch untersuchen und auf die Probe stellen. Welche kardiologischen Untersuchungen Sie bei einem Arztbesuch möglicherweise erwarten und wie sich der genaue Ablauf gestaltet, lesen Sie hier.

Ein Kardiologe hält ein Herz aus Plastik in der Hand.
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Der Kardiologe ist ein Facharzt für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Was ist ein Kardiologe?

Kardiologen sind Fachärzte, die unter anderem auf die Diagnose und Behandlung von folgenden typischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisiert sind:

Außerdem klärt der Kardiologe über Mittel zur Vorbeugung auf. Da unter anderem Stress, Bewegungsmangel und Übergewicht Risikofaktoren für Herzerkrankungen darstellen, ist es wichtig, ihnen rechtzeitig entgegenzuwirken. Dies gelingt unter anderem mit moderater Bewegung. Der Facharzt kann Ihnen geeignete Sportarten entsprechend Ihres Fitnesszustands und Alters empfehlen.

Die Kardiologie ist die Lehre vom Herzen und ein Teilgebiet der inneren Medizin. Sie beschäftigt sich mit dem Aufbau des Herzens, dessen Funktion, der Erkennung von Herzerkrankungen sowie deren Behandlung. Immer dann, wenn der Verdacht einer Herzerkrankung nahe liegt, wird Sie Ihr Hausarzt zur weiteren Diagnostik an einen Kardiologen, einen Herzspezialisten, überweisen. Oder aber Sie treffen erstmals im Krankenhaus auf den Facharzt, sobald Sie dort wegen einem akuten Herz-Notfall behandelt werden müssen.

Übrigens: Der Begriff Kardiologie ist in Deutschland geschützt. Ein Arzt darf sich erst nach einer erfolgreichen Weiterbildung auf dem Gebiet Kardiologe nennen.

Kardiologische Untersuchung: Das erwartet Patienten beim Arztbesuch

Was ein Kardiologe genau macht, hängt von den bereits vorliegenden Untersuchungsergebnissen und den Erkenntnissen der Anamnese (Gespräch mit dem Arzt über die Krankengeschichte) ab. Welche Fragen Sie hierbei erwarten und wie sich der genaue Ablauf der kardiologischen Untersuchungen gestaltet, haben wir für Sie zusammengefasst.

Anamnese: Der Anfang der Diagnose

Das Anamnesegespräch liefert dem Arzt erste Hinweise, ob eine Herzschwäche vorliegt oder nicht. Ein wichtiger Teil ist die Ermittlung der Beschwerden des Patienten. Allgemeine Fragen hierzu könnten sein:

  • Welche Beschwerden treten auf?
  • Seit wann bestehen die Symptome und über welchen Zeitraum sind diese bisher aufgetreten?
  • Wie fühlen sich die Beschwerden an, wo genau im Körper treten sie auf?

Darüber hinaus kann der Kardiologe Fragen zum allgemeinen Lebensstil stellen:

  • Wie sieht der Alltag aus?
  • Steht der Betroffene vermehrt unter Stress?
  • Welche Ernährungs- und Schlafgewohnheiten bestehen?
  • Treibt der Patient Sport?
  • Trinkt er Alkohol und/oder raucht er?

Grundsätzlich erkundigt sich der Arzt auch nach der bisherigen Krankengeschichte, denn Vor- und Begleiterkrankungen geben weitere Hinweise auf die Ursachen der Herzinsuffizienz. Typischerweise interessieren ihn Herzerkrankungen wie

  • Herzinfarkt,
  • Herzklappenfehler oder
  • Herzrhythmusstörungen.

Auch ob der Patient an Bluthochdruck sowie Diabetes erkrankt ist oder bereits in seiner Jugend an einer rheumatischen Erkrankung gelitten hat, interessiert den Kardiologen. Darüber hinaus stellt er in der Regel zu folgenden Punkten weitere Fragen:

  • Medikamenten-Anamnese: Um die Symptome genau einschätzen zu können, muss der Arzt wissen, ob der Patient derzeit Medikamente einnimmt und wenn ja, welche das sind. Eine aktuelle Liste der Arzneimittel hilft ihm dabei.
  • Familien-Anamnese: Da die Herzinsuffizienz auch eine erbliche Komponente haben kann, stellt die Erhebung der Krankengeschichte der Angehörigen einen weiteren Aspekt zur Diagnose dar. Der Facharzt wird daher fragen, ob eine Herzinsuffizienz oder andere bekannte Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Gefäßablagerungen (Arteriosklerose) bei engen Familienmitgliedern aufgetreten sind.

Nachdem der Mediziner all seine Fragen abgehakt hat, entscheidet er, welche weiteren Untersuchungen notwendig sind, um die richtige Diagnose zu stellen.

Körperliche, kardiologische Untersuchungen

Bei der körperlichen Kontrolle kann der Facharzt das Herz und die Lunge mit dem Stethoskop abhören. Dabei beurteilt er, ob die Herztöne rhythmisch klingen oder sich Auffälligkeiten ergeben, die beispielsweise durch Veränderungen der Herzklappen bedingt sind. Die Lunge überprüft er auf untypische Atemgeräusche, um mögliche Anzeichen für Asthma bronchiale oder entzündliche Vorgänge aufzuspüren.

Auch die genauere Ermittlung des Pulses gehört zur Grunduntersuchung der Kardiologie, da hierdurch zum Beispiel erste Hinweise für eine bestehende Arteriosklerose sichtbar werden. Eine solche kann vorliegen, wenn sich der Puls an verschiedenen Körperstellen schlecht fühlen lässt.

Im Anschluss hat der Mediziner einige weitere Untersuchungsmethoden zur Auswahl:

Ein Kardiologe misst den Blutdruck einer Patientin.
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Auch die Messung des Blutdrucks zählt zu den kardiologischen Untersuchungen.

  • Elektrokardiogramm (EKG): Elektroden, die auf dem Körper angebracht werden, zeichnen elektrische Impulse auf, die während eines Herzschlags entstehen. Der angeschlossene Computer dokumentiert eine sich wiederholende Kurve, die viele Patienten auch von einer hausärztlichen Untersuchung kennen. Ein EKG zeigt beispielsweise Durchblutungsstörungen des Herzens oder entzündliche Veränderungen an.
  • 24-h-Blutdruckmessung: Die Messung des Blutdrucks erfolgt nicht nur einmalig in der Praxis: Vielmehr wird sie nach 10, 15 oder 30 Minuten unter alltäglichen Bedingungen wiederholt gemessen.1 Hierzu dient eine am Oberarm befestigte Blutdruckmanschette, die mit einem kleinen Messgerät und einer Pumpe verbunden ist. Diese Methode kann Blutdruckschwankungen am Tag und in der Nacht aufdecken, die mit einer einzigen Messung nicht sichtbar werden.
  • Echokardiographie (Herzultraschall): Der Ultraschall ist eine schnelle und schmerzfreie Methode der Kardiologie, um die Funktion, Größe und Beschaffenheit des Herzens zu beurteilen. Die Echokardiographie erfolgt normalerweise in Ruhe, kann aber auch unter Belastung auf dem Fahrradergometer stattfinden oder medikamentös im Liegen durch Infusion einer speziellen Lösung. Ein Computer zeigt dann bewegte Bilder an, welche die Arbeitsweise des Herzens in originalgetreuer Veranschaulichung darstellen. Hierdurch sind schlecht durchblutete Bereiche des Herzmuskels, beispielsweise nach einer Herzkranzgefäßverengungen, genau zu erkennen.

Ebenso sind im Rahmen einer kardiologischen Untersuchung Kontrollen des Bluts essenziell, um

  • die sogenannten Elektrolyte (zum Beispiel Kalium und Natrium),
  • Blutbestandteile (wie Blutplättchen und andere Gerinnungsfaktoren, rote sowie weiße Blutkörperchen),
  • Herzenzyme,
  • Leber- und Nierenwerte sowie
  • Risikoparameter (dazu zählen: Cholesterin, Blutzucker und Harnsäure) zu bestimmen.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, das Herz genauer zu untersuchen, wie eine Herzkatheter-Koronarangiographie, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Auch der Röntgen-Thorax zählt zu den diagnostischen Methoden.

Welche Maßnahme wann bei dem Patienten zur Anwendung kommt, entscheidet der Kardiologe ganz individuell. Manchmal kann es nötig sein, dass weitere Untersuchungen folgen, je nachdem, ob eine Erkrankung vorliegt oder nicht.

Kontrolle durch den Kardiologen

Leiden Sie unter einer Krankheit des Herzens, ist die regelmäßige kardiologische Untersuchung – genauso wie eine gewissenhafte Therapietreue Ihrerseits – unerlässlich. Auf welche Methoden der Mediziner beim Kontrolltermin zurückgreift, entscheidet er stets individuell.

Hatten Sie bereits eine Operation am Herzen und besitzen Sie einen Herzschrittmacher oder einen implantierten Defibrillator, begutachtet der Facharzt auch diese im Rahmen der kardiologischen Untersuchung.

Check-ups für Herzkrankheiten

Ein weiterer Punkt, der in den Aufgabenbereich eines Kardiologen fällt, sind gesundheitliche Check-ups. Hintergrund hierbei ist, dass viele Erkrankungen des Herzens wie eine Herzinsuffizienz, rechtzeitig erkannt und behandelt eine gute Prognose aufweisen. Teilweise beschränken sie den Alltag der Betroffenen dann sogar kaum. Grund genug also, die Herzgesundheit regelmäßig mithilfe einer kardiologischen Untersuchung prüfen zu lassen.

In der Regel zahlen die gesetzlichen Krankenkassen bereits zwischen dem 18. bis 34. Lebensjahr eine einmalige Herzuntersuchung – ab dem 35. dann alle drei Jahre.2 Informieren Sie sich hierzu direkt bei Ihrer Krankenkasse oder einem Arzt.

Ansprechpartner bei Herzinsuffizienz: Hausarzt, Internist oder Kardiologe?

Sie möchten einen Check-up durchführen lassen oder vermuten, an einer Herzinsuffizienz oder anderen Herzkrankheit zu leiden? Dann ist in der Regel der erste Ansprechpartner Ihr Hausarzt. Schildern Sie ihm all Ihre Symptome im Detail, sodass er sich ein genaues Bild Ihrer Beschwerden machen kann. Der Arzt untersucht Sie im Anschluss gründlich und überweist Sie gegebenenfalls für weitere Untersuchungen an einen Spezialisten – den Kardiologen.

Der Facharzt verfügt über bessere Möglichkeiten zur Diagnose einer Herzinsuffizienz als ein Allgemeinmediziner. Er kann beispielsweise eine Echokardiographie durchführen und so schnell Fehlfunktionen des Herzens erkennen. Wenn er eine Herzinsuffizienz feststellt, ist es wichtig, dass Hausarzt und Kardiologe in der Betreuung und Behandlung des Patienten eng zusammenarbeiten.

Übrigens: Auch ein Internist (Facharzt für innere Medizin) kann ein Ansprechpartner bei Herzinsuffizienz sein. Oftmals haben auch diese Ärzte eine Weiterbildung im Bereich der Kardiologie.

Quellen

1 Bundesministerium für Bildung und Forschung: Blutdruckmessung per Ultraschall - Ganz ohne unangenehmen Druck am Oberarm. URL: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/blutdruckmessung-per-ultraschall-ganz-ohne-unangenehmen-druck-am-oberarm-3297.php, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
2 Bundesministerium für Gesundheit (BMG): Gesundheits-Check-up. URL: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/checkup.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.

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