Sie scheinen eine veraltete Version der Internet Explorers zu verwenden, die von dieser Webseite nicht unterstützt wird. Bitte nutzen Sie einen Browser wie zum Beispiel Microsoft Edge, Chrome, Firefox oder Safari in einer aktuellen Version.

Was ist ein Thrombus? Wie lautet die Definition einer Thrombose? Und was hat das Ganze mit Blutgerinnseln zu tun? Wenn eine Verstopfung der Blutgefäße (Thrombose) entsteht, hängt das mit unterschiedlichen Ursachen, Symptomen und Risikofaktoren zusammen. Erfahren Sie hier mehr dazu und außerdem, in welchem Zusammenhang die Erkrankung mit dem Herzen steht.

Was möchten Sie lesen?

Digitale Darstellung eines Blutgerinnsels in der Blutbahn
AdobeStock_446278183_peterschreiber.media

Bei einer Thrombose verstopft ein Blutgerinnsel (Thrombus) ein Blutgefäß.

Definition: Was sind Thrombus und Thrombose?

Der Begriff Thrombus kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Klumpen oder Pfropf. Mediziner kennen ihn auch als anderes Wort für ein Blutgerinnsel. Der Thrombus ist laut Definition also ein Blutpfropfen, der in einem Blutgefäß durch Blutgerinnung entsteht.
Wegen des Gerinnsels kann sich das Gefäß teilweise oder ganz verschließen. Dann liegt eine sogenannte Thrombose mit möglicherweise gefährlichen Folgen vor. Zu unterscheiden sind zwei Hauptformen der Thrombose:

  • arterielle Thrombose: Hier befindet sich das Blutgerinnsel in einer vom Herzen wegführenden Schlagader (Arterie) oder direkt im Herzen. Es kann unter anderem einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder einen Verschluss von Beinarterien verursachen.
  • venöse Thrombose: Dabei steckt der Thrombus in einem zum Herzen hinführenden Gefäß (Vene). Das ist an verschiedenen Körperstellen möglich, zum Beispiel im Gehirn, Bein, Arm oder Schultergürtel.

Wird der Thrombus zum Beispiel mit dem Blutstrom in andere Körperstellen gespült, etwa in die Lunge und das Gehirn, drohen Notfälle wie eine Embolie oder ein Schlaganfall.

Person fasst sich an die linke Wade, die aufgrund einer Beinvenen-Thrombose schmerzt.
AdobeStock_218153608_gballgiggs

Schwellungen und Schmerzen sind typische Symptome einer Beinvenen-Thrombose.

Häufig und riskant: Tiefe Beinvenen-Thrombose

Die Mehrzahl der Thrombosen entsteht in einer Vene.1 Besonders oft betroffen sind die Venen der unteren Körperhälfte, vor allem die tiefen Bein- und Beckenvenen.2 Während kleine Blutgerinnsel häufig unbemerkt bleiben und sich nach einer Weile von selbst wieder auflösen, stellen größere Beinvenen-Thrombosen ein höheres Risiko dar.3

Löst sich ein Teil des Gerinnsels von dort ab, gelangt es über den Blutstrom in die Lunge. Dort verstopft es Adern und kann somit eine lebensbedrohliche Lungenembolie auslösen.

Rechtzeitig einen Arzt aufsuchen!
Die tiefe Beinvenen-Thrombose kann also sehr gefährlich werden. Sollten Sie bei sich oder einer Person in Ihrer Nähe die unten genannten entsprechenden Symptome bemerken, zögern Sie nicht, sich in medizinische Behandlung zu begeben. Eine frühzeitige Therapie ist essenziell für die Genesung.

Welche anderen Arten von Thrombosen gibt es noch?

Zu den weiteren Formen der Thrombose gehören unter anderem:4,5

  • Reisethrombose: Durch langes Sitzen verlangsamt sich der Blutfluss. Trinkt der Betroffene gleichzeitig wenig, verdickt sich das Blut. Das erhöht die Gefahr eines Blutgerinnsels in den Venen im Knie- und Leistenbereich. Diese Art tritt häufig bei Flug- sowie Autoreisen auf, die länger als vier Stunden dauern, und heißt deshalb auch Economy-Class-Syndrom.
  • Sinusvenenthrombose: Davon sprechen Ärzte, wenn sich der Thrombus in einer Gehirnvene bildet. Dann staut sich das Blut im Hirn und führt unbehandelt zu einem Schlaganfall.
  • Thrombose der unteren Hohlvene: Das Gefäß (Vena cava inferior) verläuft neben der Hauptschlagader (Aorta) und transportiert Blut aus dem Bauchraum und den Beinen ins Herz. Eine dortige Thrombose stellt eine schwerwiegende Erkrankung dar, die meist stationär behandelt werden muss.
  • Thrombophlebitis: So bezeichnen Mediziner eine Thrombose, die mit einer nicht-bakteriellen Entzündung einhergeht und sich in den oberflächlichen Venen direkt unter der Haut befindet. Bei über 90 Prozent der Patienten liegt das Gerinnsel in den Beinen und stellt eine typische Komplikation von Krampfadern dar. Frauen sind etwas öfter betroffen als Männer.
  • Phlebothrombose: Im Gegensatz zur Thrombophlebitis sind hier nicht die oberflächlichen, sondern die tief sitzenden Venen betroffen.

Eine noch seltenere Form ist Phlegmasia coerulea dolens, eine schlagartig einsetzende, sehr schmerzhafte Thrombose aller Venen in einem Arm oder Bein.6

Welche Ursachen hat Thrombose?

Die Ursache eines Blutgerinnsels und somit einer Thrombose ist in der Regel eine fehlerhafte Blutgerinnung.

Wie funktioniert die Blutgerinnung normalerweise?7,8
Wenn der Körper nach einer Verletzung blutet, reagiert er mit bestimmten Vorgängen, um den Blutverlust zu stoppen. Dazu verengen sich die Gefäße, sodass weniger Blut zu der beschädigten Stelle fließen kann. Blutplättchen (Thrombozyten) lagern sich ab und bilden einen Pfropf, um die Blutung zu stillen.

Das Bluteiweiß Fibrin verstärkt den Pfropf netzartig und sorgt so dafür, dass sich die Wunde verschließt. Im Verlauf der Wundheilung wird das Fibrin dann wieder vollständig abgebaut.

Folgende Ursachen führen unter anderem dazu, dass die Blutgerinnung gestört ist und eine Thrombose auftritt:9

  • langes Liegen: Bei Patienten, die beispielsweise nach einem Knochenbruch über längere Zeit nicht laufen können, fließt das Blut langsamer. Auch bettlägerige Personen sind betroffen. Sie erhalten deshalb zur Vorbeugung regelmäßig Thrombose-Spritzen.
  • große Operationen: Die Blutgerinnungsneigung kann sich dann vorübergehend erhöhen, etwa nach dem Einsatz eines künstlichen Kniegelenks. Hier bekommen Patienten vor der OP ebenfalls vorbeugende Medikamente.
  • Schäden an den Gefäßen: Die Ursache ist häufig Arteriosklerose, also verkalkte Adern. An den betreffenden Stellen sammeln sich Blutplättchen an, die möglicherweise für eine Thrombose verantwortlich sind.
  • Medikamente: Bestimmte Arzneimittel begünstigen ebenfalls die Entstehung eines Thrombus. Dazu gehören insbesondere Hormonpräparate wie die Anti-Baby-Pille.
  • angeborene Erkrankungen: Manche Krankheiten bringen eine stärkere Blutgerinnung mit sich oder führen dazu, dass der Körper mehr Blutplättchen bildet als bei gesunden Personen.

Auch bei Krebserkrankungen können Störungen der Blutgerinnung vorliegen und eine Thrombose fördern.10

Symptome: So erkennen Sie eine Thrombose

Hat sich bei Ihnen aufgrund eines Blutgerinnsels eine Thrombose ausgebildet, können Sie das an folgenden Symptomen im Bein oder Fuß erkennen:11

  • Schwellungen
  • Blauverfärbung
  • Spannungsgefühl
  • Wadenschmerzen beim Auftreten
  • Überhitzung

Charakteristisch ist außerdem, dass die Beschwerden nur einseitig in einem Bein auftreten.12 Handelt es sich um eine tiefe Beinvenen-Thrombose, kommen möglicherweise weitere Symptome hinzu:13,14

  • Druckempfindlichkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Warnvenen (hervortretende Venen direkt unter der Haut)
  • bläuliche (livide) Verfärbung des Beines
  • Druckschmerzen innen am Fuß
  • Wadenschmerzen bei Druck und beim Beugen des Fußes

Gut zu wissen: Nur bei circa der Hälfte aller Blutgerinnsel in den Beinvenen kommen überhaupt entsprechende Symptome vor. Im Rest der Fälle können die Beschwerden auch komplett ausbleiben.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Thrombose?

Das Alter ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von Thromben: Menschen über 60 haben häufiger eine Thrombose als jüngere.15 Ab 75 Jahren ist sogar eine von 100 Personen betroffen – zwischen 20 und 40 ist es nur eine von 10.000.16

Ein erhöhtes Risiko für Thrombosen liegt außerdem vor bei:17,18

  • starkem Übergewicht (Adipositas)
  • Nikotinkonsum
  • fettreicher Ernährung
  • mangelnder Bewegung
  • Schwangerschaft
  • Patienten, die bereits eine Thrombose hatten
  • ausgeprägten Krampfadern
  • bestimmten entzündlichen Erkrankungen
  • Vielreisenden, die oft lange sitzen

Einem erhöhten Thrombose-Risiko sind zudem Patienten ausgesetzt, denen eine künstliche Herzklappe eingesetzt wurde – denn an deren Oberfläche können sich Blutplättchen leicht ablagern und ein Blutgerinnsel bilden.19

Einer Thrombose vorbeugen20,21

Um die gefährliche Erkrankung zu vermeiden, sollten Sie auf Rauchen und Alkohol verzichten, sich ausgewogen ernähren und viel bewegen. Trinken Sie außerdem mindestens 1,5 Liter täglich (am besten Wasser).

Zu den weiteren vorbeugenden Maßnahmen zählen Anti-Thrombose-Strümpfe (Kompressionsstrümpfe) und bestimmte Medikamente zur Blutverdünnung.

Auch Herzinsuffizienz ist ein Risikofaktor der Thrombose.22 Was Thrombus und Herz miteinander zu tun haben, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Wie hängen Thrombus und Herzinsuffizienz zusammen?

Bei manchen inneren Erkrankungen ist das Risiko für Thrombose zusätzlich verstärkt.23 Neben bestimmten Tumoren, Infektionen, Atemwegserkrankungen und Schlaganfällen zählt dazu auch Herzinsuffizienz. Patienten mit schwachem Herzen, vor allem bettlägerige, erhalten deshalb oft Gerinnungshemmer.24 Dadurch neigt das Blut weniger zum Verklumpen.

FAQs: Wissenswertes rund um Blutgerinnsel und Thrombose

Was ist eine Thrombose einfach erklärt?

Per Definition entsteht eine Thrombose, wenn ein Blutgerinnsel (Thrombus) ein Blutgefäß verstopft. Je nachdem, an welcher Stelle im Körper das passiert, treten unterschiedliche Folgen und Symptome auf.

Wie wandert ein Thrombus?

Manchmal reißt der Blutstrom ein Blutgerinnsel von seinem Entstehungsort fort und transportiert es in andere Körperstellen wie das Herz, die Lunge oder das Gehirn.

Warum kann ein Thrombus gefährlich werden?

Führt ein Thrombus zu Thrombose, sind lebensgefährliche Komplikationen möglich. Ein Blutgerinnsel im Gehirn löst möglicherweise einen Schlaganfall aus. Im Herzen hingegen kann es zum Herzinfarkt und in der Lunge zu einer Lungenembolie mit Atemnot sowie Erstickungsgefahr führen.

Was löst einen Thrombus auf?

Ärzte verwenden Gerinnungshemmer, um das Fortschreiten der Thrombose zu verhindern.25 Das ist entweder als Infusion oder mit einer Spritze unter die Haut möglich. Mithilfe weiterer Medikamente kann das Blutgerinnsel aufgelöst werden (Thrombolyse).29 Auch eine operative Entfernung kommt infrage (Thrombektomie).27

Quellen

1 Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.: Thrombose (venös): Was ist das? URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/was-ist-eine-venenthrombose.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
2 ebd.
3 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Tiefe Venenthrombose (TVT). URL: https://www.gesundheitsinformation.de/tiefe-venenthrombose-tvt.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
4 Universitätsspital Zürich: Thrombose. URL: https://www.usz.ch/krankheit/thrombose/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
5 Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.: Venenthrombose: Erste Anzeichen & Symptome. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/erste-anzeichen-und-symptome.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
6 ebd.
7 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Was sind Blutgerinnsel und wie entstehen sie? URL: https://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-blutgerinnsel-und-wie-entstehen-sie.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
8 Deutsche Hämophiliegesellschaft (DHG e.V.): Ablauf der Blutgerinnung. URL: https://www.dhg.de/blutungskrankheiten/ablauf-der-blutgerinnung.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
9 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Was sind Blutgerinnsel und wie entstehen sie? URL: https://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-blutgerinnsel-und-wie-entstehen-sie.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
10 ebd.
11 Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V.: Thrombose – Die Risikofaktoren. URL: https://www.risiko-thrombose.de/allgemeine-risikofaktoren.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
12 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Tiefe Venenthrombose (TVT). URL: https://www.gesundheitsinformation.de/tiefe-venenthrombose-tvt.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
13 ebd.
14 > Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.: Venenthrombose: Erste Anzeichen & Symptome. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/erste-anzeichen-und-symptome.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
15 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Tiefe Venenthrombose (TVT). URL: https://www.gesundheitsinformation.de/tiefe-venenthrombose-tvt.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
16 Universitätsspital Zürich: Thrombose. URL: https://www.usz.ch/krankheit/thrombose/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
17 Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK): Thrombus. URL: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/t/blutgerinnsel-hk, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
18 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Tiefe Venenthrombose (TVT). URL: https://www.gesundheitsinformation.de/tiefe-venenthrombose-tvt.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
19 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Was sind Blutgerinnsel und wie entstehen sie? URL: https://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-blutgerinnsel-und-wie-entstehen-sie.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
20 Universitätsspital Zürich: Thrombose. URL: https://www.usz.ch/krankheit/thrombose/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
21 Thrombose Initiative e.V.: Maßnahmen zur Vorbeugung. URL: https://www.thrombose-initiative.de/thrombose/vorbeugung/, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
22 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Tiefe Venenthrombose (TVT). URL: https://www.gesundheitsinformation.de/tiefe-venenthrombose-tvt.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
23 Ärzte Zeitung online: Bei Herzinsuffizienz ist Thromboserisiko erhöht. URL: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Bei-Herzinsuffizienz-ist-Thromboserisiko-erhoeht-381221.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
24 Hümmling Hospital Sögel: Herzinsuffizienz (Herzschwäche). URL: https://www.xn--hmmling-hospital-sgel-yec4j.de/medizin-pflege/fachabteilung/innere-medizin/kompetenzen/kardiologie/herzinsuffizenz/herzinsuffizienz-herzschwaeche.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
25 Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.: Venenthrombose: Behandlung. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/behandlung-einer-thrombose.html, zuletzt aufgerufen am 26.07.2023.
26 ebd.
27 ebd.

Medizinischer Infoservice

Bei medizinischen Fragen, Nebenwirkungsmeldungen oder Reklamationen zu unseren Produkten kontaktieren Sie bitte
den Novartis Pharma Infoservice.

Telefon: 0911 - 273 12 100 / Fax: 0911 - 273 12 160
E-Mail: [email protected]
www.chat.novartis.de

Der Medizinische Infoservice ist montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr erreichbar.