Sie scheinen eine veraltete Version der Internet Explorers zu verwenden, die von dieser Webseite nicht unterstützt wird. Bitte nutzen Sie einen Browser wie zum Beispiel Microsoft Edge, Chrome, Firefox oder Safari in einer aktuellen Version.

Die Linksherzinsuffizienz ist eine Form der Herzinsuffizienz, bei der die linke Seite des Herzens betroffen ist. Die Erkrankung fällt vorrangig durch Atemnot auf – Betroffene ringen nicht selten mehrere Minuten nach Luft, wenn sie sich körperlich angestrengt haben. Wir zeigen Ihnen, welche Symptome für die Linksherzinsuffizienz typisch sind, was dabei im Herzen passiert und wie eine Therapie abläuft.

Direkt zum richtigen Abschnitt:

Linksherzinsuffizienz: Frau beim Walken neben einem Rapsfeld.
AdobeStock_32027072_chulja

Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung kann Symptom einer Linksherzinsuffizienz sein.

Wie entsteht eine Linksherzinsuffizienz?

Bei der Linksherzinsuffizienz ist die linke Seite des Herzens so geschwächt, dass ihre Pumpleistung eingeschränkt ist. Die Folge: Da das Herz zu wenig Kraft aufbringen kann, um das Blut durch den Körper zu pumpen, gibt es einen Rückstau bis in die Blutgefäße der Lunge. Dort baut sich ein Druck auf, der die flüssigen Bestandteile des Blutes ins Lungengewebe presst. Dadurch entstehen in der Lunge Wassereinlagerungen (sogenannte Ödeme). Dies ist der Grund dafür, dass Patienten und Patientinnen mit Linksherzinsuffizienz an rasselnden Atemgeräuschen und Atemnot leiden. 

Ein weiteres Problem der Linksherzschwäche: Die linke Herzkammer kann das Blut nicht mehr in vollem Umfang durch den Körper pumpen. Deswegen werden Organe und Gewebe schlechter durchblutet.

Zur Erinnerung: Der Blutkreislauf

Die linke Herzhälfte ist dafür zuständig, das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge im Körper zu verteilen. So fließt das Blut im linken Herzen:

  • Das Blut wird in der Lunge mit Sauerstoff angereichert und anschließend über den linken Vorhof in die linke Herzkammer transportiert.
  • Von dort wird das Blut mit großem Druck über die Aorta ausgeworfen. Die Aorta ist die größte Arterie des Körpers, die das Blut vom Herzen wegführt.
  • Verschiedene Blutgefäße leiten das Blut zu allen Organen und Körperteilen, um deren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen sicherzustellen.
     
Grafische Darstellung des Blutkreislaufs

In vielen Fällen besteht zunächst eine Vorerkrankung, aus der sich die Linksherzschwäche entwickelt. Das kann zum Beispiel ein Herzinfarkt oder eine schwache Herzklappe (Mitralklappeninsuffizienz) sein. Aber auch angeborene Fehlbildungen des Herzens wie Herzklappenfehler stecken manchmal dahinter. Außerdem kann eine erbliche Veranlagung zur Herzinsuffizienz führen.

 

Linksherzinsuffizienz: Symptome im Überblick

Die Symptome der Linksherzinsuffizienz sind je nach Verlaufsform der Herzschwäche – chronisch oder akut – unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei der chronischen Variante zeigen sich die Anzeichen anfangs eher in Belastungssituationen, während sich die akute Form innerhalb von Stunden bis Tagen entwickelt. Wichtige Symptome für die Linksherzinsuffizienz sind:

  • Atemnot (Dyspnoe): Bei körperlicher Anstrengung kommt es zu Kurzatmigkeit mit einer schnellen Atmung.
  • Asthma cardiale: Rasselnde Atemgeräusche lassen auf eine Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem) schließen.
  • verminderte Leistungsfähigkeit: Betroffene ermüden schnell und sind körperlich nicht mehr so belastbar. Manche plagt auch eine innere Unruhe.
  • Husten: Tritt er im Zuge der Linksherzinsuffizienz auf, wird er auch „Herzhusten“ genannt. 

Ein erheblicher Blutdruckabfall, der in schweren Fällen der Linksherzinsuffizienz auftreten kann, sollte unverzüglich ärztlich untersucht werden.

Weitere Symptome der Linksherzinsuffizienz sind Lungenödeme und ein Pleuraerguss, die wir im Folgenden näher erläutern.

Grafik der Linksherzinsuffizienz, die zu Asthma cardiale führen kann.

Bei der Linksherzinsuffizienz kann es zu Lungenödemen kommen.

Lungenödem als Symptom einer Linksherzinsuffizienz

Bei einem Lungenödem lagert sich Wasser in den feinen Lungenbläschen ein. Das stört den Gasaustausch in der Lunge erheblich: Es gelangt weniger Sauerstoff ins Blut, sodass der Körper nur noch eingeschränkt versorgt wird. Das führt zu Atemnot, meist brodelt es in der Lunge aufgrund der Wassereinlagerung. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Atemnot so massiv sein, dass Betroffene zu ersticken drohen. In diesem Fall muss eine sofortige notärztliche Behandlung erfolgen.

Pleuraerguss bei Herzinsuffizienz

Infolge einer Herzinsuffizienz kann sich vermehrt Flüssigkeit zwischen den sogenannten Pleurablättern ansammeln – das sind Bindegewebshüllen, die den Brustraum auskleiden und die Lunge umhüllen. Im Normalfall ist zwischen den Pleurablättern etwas Schmierflüssigkeit, sodass sie beim Atmen nicht aneinanderreiben. Lagert sich zu viel Flüssigkeit in dem Zwischenraum ein, etwa durch eine linksseitigen Herzinsuffizienz, bildet sich ein Pleuraerguss. Symptome dafür sind Husten, Atemnot und ein Engegefühl in der Brust.

Was ist ein Herzhusten?

Bei Linksherzinsuffizienz entwickeln viele Patienten und Patientinnen immer wiederkehrende Hustenanfälle. Dieser trockene Herzhusten schmerzt meist und tritt vor allem im Liegen auf. Ein Krankheitsbild, bei welchem Husten und Herzinsuffizienz im Vordergrund stehen, heißt Asthma cardiale, auch Herzasthma genannt.

Zwei Formen der Linksherzinsuffizienz

Eine Herzinsuffizienz links kann nicht nur chronisch oder akut auftreten, sie kann auch unterschiedliche Funktionen der linken Herzkammer betreffen. Je nachdem, ob die Pumpfunktion oder die Fähigkeit, Blut aufzunehmen, gestört ist, sprechen Fachleute von systolischer oder diastolischer Herzinsuffizienz:

  • Bei der systolischen Herzinsuffizienz kann sich das erkrankte Herz nicht mehr so zusammenziehen wie bisher. Dadurch leitet es weniger sauerstoffreiches Blut in den Körper.
  • Bei der diastolischen Herzinsuffizienz ist die linke Herzkammer versteift und hat ihre Dehnbarkeit teilweise verloren. Die verhärtete Herzkammer kann sich nicht mehr vollständig mit Blut füllen und nimmt dadurch weniger Blut auf.

Da sich die beiden Formen der Linksherzschwäche in ihren Symptomen ähneln, können Betroffene alleine nicht feststellen, ob es sich um die systolische oder diastolische Form der Linksherzinsuffizienz handelt. Klarheit kann eine kardiologische Untersuchung verschaffen.

Therapie der Linksherzinsuffizienz

Bei der Therapie der Linksherzinsuffizienz muss die Ursache berücksichtigt werden – liegt eine Grunderkrankung vor, behandeln Fachärzte und Fachärztinnen sie spezifisch.  

Bei einer systolischen Herzinsuffizienz kommt eine Reihe von Medikamenten zum Einsatz, welche die Beschwerden lindern. Dazu gehören unter anderem Blutdrucksenker (ACE-Hemmer), entwässernde Medikamente (Diuretika) oder Medikamente, die den Herzrhythmus stabilisieren (Betablocker). Sogenannte Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI) vereinen die blutdrucksenkende und entwässernde Wirkung. Eine weitere Wirkung der ARNI: Sie helfen dabei, das Herz vor schädlichen Prozessen zu schützen und zu entlasten. Darüber hinaus können bei der Behandlung der Herzschwäche auch Natrium-Glucose-Cotransporter-2(SGLT2)-Hemmer Verwendung finden. Sie tragen dazu bei, Flüssigkeit und Natrium aus dem Körper zu entfernen und schützen so Herz und Nieren. Aufgrund der leicht entwässernden Wirkung können sie Herzinsuffizienz-Symptome wie Wassereinlagerungen in den Beinen abschwächen.

Eine Operation kann ebenfalls nötig sein. Eine Heilung der Linksherzinsuffizienz ist zwar nicht möglich, aber eine gut eingestellte Therapie kann die Symptome soweit reduzieren, dass die Lebensqualität der Betroffenen erhalten bleibt. Dabei gilt: Je früher die Erkrankung erkannt und therapiert wird, desto besser stehen die Chancen auf ein aktives und selbstbestimmtes Leben.

Wichtig: Die genannten Medikamente sind größtenteils nur zur Behandlung einer systolischen Herzinsuffizienz zugelassen. Die diastolische Form wird vor allem mit einem Bewegungsprogramm therapiert.

 

 

Nicht zuletzt können Patienten und Patientinnen selbst etwas zum Therapieerfolg beitragen. Mit einer gesunden Lebensführung, bei der regelmäßige Bewegung nicht zu kurz kommt, stärken Sie Ihren Körper und unterstützen die Behandlung.

Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Was bedeutet Linksherzinsuffizienz?

Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die die linke Seite des Herzens angreift. Sie muss medizinisch behandelt werden, da sie sich sonst immer weiter verschlechtert.

Welche Symptome sind für eine Linkherzinsuffizienz typisch?

Da es zu Wassereinlagerungen in der Lunge kommt, leiden die Betroffenen unter Atemnot, Husten und rasselnden Atemgeräuschen.

Warum entsteht Husten bei Linksherzinsuffizienz?

Der Körper versucht durch den Husten, angesammelte Flüssigkeit in den Lungen zu entfernen. Das soll eine ungehinderte Atmung fördern.

Was kann ich bei einer Linksherzinsuffizienz tun?

Vermuten Sie, von der Krankheit betroffen zu sein, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Eine rechtzeitige und qualifizierte Behandlung kann den Krankheitsverlauf deutlich abmildern. Für die Therapie steht eine Auswahl an Medikamenten bereit, zudem ist es förderlich, einen gesunden Lebensstil zu pflegen.

Medizinischer Infoservice

Bei medizinischen Fragen, Nebenwirkungsmeldungen oder Reklamationen zu unseren Produkten kontaktieren Sie bitte
den Novartis Pharma Infoservice.

Telefon: 0911 - 273 12 100 / Fax: 0911 - 273 12 160
E-Mail: [email protected]
www.chat.novartis.de

Der Medizinische Infoservice ist montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr erreichbar.